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Trauerfeier planen: Lieder, Grabgestecke, Outfits & Ablauf im Überblick

2.67 von 5 Sternen - von 21 Lesern bewertet.

Trauerfeier, Beerdigung, Bestattung – all diese Begriffe werden häufig in einen Topf geworfen, sodass man nicht genau weiß, was davon eigentlich was bedeutet und wie es ablaufen soll. Um diesbezüglich Klarheit zu schaffen, führen wir Sie in diesem Beitrag durch den Ablauf einer Trauerfeier und erklären Ihnen, wie Sie eine Trauerfeier am besten selber planen, aber auch wie Sie sie von einem Bestattungsunternehmen planen lassen können.

TRAUERFEIER, BEERDIGUNG & BESTATTUNG - BEGRIFFSERKLÄRUNG

Worin unterscheiden sich Trauerfeier, Beerdigung & Bestattung?

Trauerfeier, Beerdigung, Bestattung – im Alltag werden diese drei Begriffe häufig synonym verwendet. Dabei hat jedes dieser Wörter eine eigene Bedeutung und heißt keinesfalls genau das gleiche. Zum Teil überschneiden sie sich zwar in ihrer Bedeutung, allerdings auch wirklich nur zum Teil. Im alltäglichen Sprachgebrauch sagt man auch häufig „Ich gehe auf eine Beerdigung“. Dabei wird jedoch nicht nur die eigentliche Beerdigung, also die Beisetzung des Leichnams in die Erde gemeint, sondern auch der feierliche Abschied vom Verstorbenen. Denn die Trauerfeier, quasi die Abschiedszeremonie, findet häufig unmittelbar vor der Beerdigung selbst statt. Damit auch Sie wissen, worin sich diese Begriffe voneinander unterscheiden, aber auch was sie gemein haben, stellen wir Ihnen hier die jeweiligen Definitionen der Trauerfeier, der Beerdigung und der Bestattung vor.

 

Definition Trauerfeier

Die Trauerfeier, manchmal auch Gedenkfeier genannt, ist eine feierliche Verabschiedung des Verstorbenen. Sie findet so gut wie immer vor der Bestattung statt, also bevor der Verstorbene beigesetzt wird. Dafür ist sie zwar nicht zwingend notwendig, doch für die meisten Hinterbliebenen ist die Trauerfeier ein wichtiger Bestandteil der Bestattungszeremonie und ein wesentlicher Schritt im Prozess der Trauerbewältigung. Denn nach den stressigen Tagen des Organisierens und des Planens der Beerdigung bekommen die Angehörigen bei der Trauerfeier zum ersten Mal die Möglichkeit, sich wirklich mit der eigenen Trauer zu befassen. Vielen Menschen wird die Endgültigkeit ihres Verlusts sogar erst in diesem Moment bewusst. Damit bietet die Trauerfeier den Angehörigen und Freunden die Gelegenheit, dem Verstorbenen zu gedenken, sich an die gemeinsame Lebenszeit zu erinnern und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Dadurch wird einem zwar der Verlust und der tiefe Einschnitt in das Leben vor Augen geführt, zugleich aber auch Trost im Kreise aller Trauernden gespendet.

 

Die Trauerfeier meint das feierliche Abschiednehmen vom Verstorbenen.

 

Definition Beerdigung

Der Begriff „Beerdigung“ ist tatsächlich derjenige von den dreien, der am engsten gefasst ist. Die Beerdigung ist ein Teil der Bestattung, meint aber nur einen Teil davon bzw. eine bestimmte Art. Er leitet sich nämlich aus der Bestattungsform ab, bei der der Leichnam auch tatsächlich begraben wird. Die Beerdigung selbst meint den Prozess, in dem ein Sarg oder eine Urne in das ausgehobene Grab auf einem Friedhof gelassen werden. Das Grab wird anschließend mit Erde aufgefüllt und verschlossen. Das kann sowohl bei einer Feuerbestattung mit Urne als auch bei einer Erdbestattung mit Sarg der Fall sein. Wird von den Angehörigen oder dem Verstorbenen selbst eine alternative Bestattungsart, also zum Beispiel die See- oder Waldbestattung gewünscht, spricht man jedoch genau genommen nicht von einer Beerdigung. Häufig wird das Wort Beerdigung allerdings auch mit dem der Bestattung gleichgesetzt.

 

Definition Bestattung

Auch der Begriff der „Bestattung“ wird häufig synonym mit dem der „Beisetzung“ verwendet. Tatsächlich stehen beide Begriffe jedoch für etwas unterschiedliche Vorgänge. Während die Beisetzung den Vorgang meint, bei dem der Verstorbene begraben oder eine Urne beigesetzt wird, ist der Begriff der Bestattung deutlich weiter gefasst. Dieser schließt nämlich auch noch andere Aspekte aus der Arbeit eines Bestatters mit ein. Heute zählen zu einer Bestattung alle Handlungen eines Bestatters, die rund um einen Todesfall anfallen. Dabei sind demnach sowohl die Überführung des Verstorbenen als auch die Beratung und Betreuung der Angehörigen sowie natürlich die Organisation und Durchführung der Trauerfeier und die Aufbahrung gemeint. Für die Begrifflichkeit der Bestattung spielt es außerdem keine Rolle, ob es sich um eine Feuer-, See- oder Erdbestattung handelt.

 

 

ORGANISATION DER TRAUERFEIER DURCH DEN BESTATTER

Kann ein Bestattungsunternehmen die Trauerfeier organisieren?

Der Bestatter spielt bei Trauerfeiern und Beerdigungen eine wichtige Rolle, da er den Leichnam mit dem Sarg in die Trauerbrille überführt und ihn gegebenenfalls auch wieder abholt. Doch auch darüber hinaus kann ein Bestattungsunternehmen einem bei der Organisation der Trauerfeier unter die Arme greifen und professionell, aber dennoch einfühlsam, durch die Zeit des Abschiednehmens begleiten. Da eine Trauerfeier etwas sehr Individuelles und Emotionales ist, möchten sich die meisten Angehörigen zumindest bei einigen Punkten aktiv an der Planung beteiligen. Andere organisatorische Aufgaben hingegen kann einem der Bestatter abnehmen, damit die Angehörigen Zeit finden, sich mit ihrer Trauer zu beschäftigen. Beispielsweise kann der Bestatter damit anfangen, eine Todesanzeige zu gestalten und sie in der Zeitung zu veröffentlichen oder den Termin der Trauerfeier mit der Kirche oder der Friedhofsverwaltung abzustimmen. Darüber hinaus hat er normalerweise viele wertvolle Kontakte und Partner und arbeitet eng mit Floristen, Trauerrednern und den Friedhöfen vor Ort zusammen. So kann er auch den gewünschten Blumenschmuck in Auftrag geben, an dem Sarg anbringen oder damit am Tag der Trauerfeier die Trauerhalle dekorieren. Informieren Sie sich ruhig über Bestatter in Ihrer Nähe und sprechen Sie ihn an – er wird mit Sicherheit wissen, was zu tun ist, um eine würdevolle Trauerfeier zu organisieren. Doch mittlerweile bieten nicht nur klassische Bestatter, sondern auch andere Dienstleister im Internet ihre Dienste für die Organisation einer Trauerfeier an. Dort können Sie ganz einfach und mit nur wenigen Klicks online Ihre Wünsche angeben und zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen. So haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit, zu wählen, ob Sie einen Trauerredner für die geplante Trauerfeier benötigen, ob Sie Trauerkarten zum Versenden an die Gäste möchten oder welche Form von Blumenschmuck Sie wünschen. Im Anschluss erhalten Sie einen groben Kostenvoranschlag, die Firma setzt sich dann mit Ihnen in Verbindung und bespricht alle weiteren Einzelheiten mit Ihnen.

 

 

TRAUERFEIER PLANEN BZW. SELBST ORGANISIEREN

Wie kann eine Trauerfeier selbst geplant & organisiert werden?

Für die Angehörigen ist es häufig ein Bedürfnis, dem geliebten Menschen die letzte Ehre erweisen zu wollen. Eine würdevolle Trauerfeier bietet der Familie des Verstorbenen die Möglichkeit, sich im Beisein von Verwandten, Freunden und Kollegen an den Menschen zu erinnern und liebevoll Abschied zu nehmen. Vielen Menschen ist es daher wichtig, die Trauerfeier persönlich zu planen und selber zu organisieren. Der erste wichtige Punkt auf der ToDo-Liste ist die Suche nach der passenden Räumlichkeit auf dem Friedhof oder in einer Trauerhalle beim Bestatter bzw. im Krematorium. Im selben Zuge muss in Absprache mit dem Bestatter ein Termin festgelegt werden. Erst danach lassen sich Trauerkarten gestalten oder eine Todesanzeige in Auftrag geben. Wenn man sich mit der Detailplanung der Trauerfeier beschäftigt, kommen einem drei wichtige Punkte in den Sinn: die Trauerrede, Blumen und Musik. Sofern niemand aus der Familie oder dem Freundeskreis die Trauerrede halten möchte bzw. kann, wird ein professioneller Trauerredner oder ein Geistlicher damit beauftragt, die Trauerrede zu halten. Dazu findet in der Regel im Voraus ein Trauervorgespräch statt, in dem das Leben und Wirken der verstorbenen Person besprochen wird, damit die Rede dennoch einen persönlichen Touch hat. Den Blumenschmuck gibt man am besten bei einem Floristen seines Vertrauens in Auftrag und holt ihn am Tag der Trauerfeier ab, bevor es in die Trauerhalle geht. Außerdem muss die Musik für die Zeremonie zusammengestellt und gegebenenfalls Musiker engagiert werden, die sich um die musikalische Umrahmung der Feierlichkeit kümmern. Stehen all diese Punkte, ist es wichtig, dass der Ablauf der Trauerfeier gemeinsam mit allen Beteiligten durchgesprochen wird, damit jeder weiß, wann er an der Reihe ist.

 

ZEITPUNKT DER TRAUERFEIER

Wann findet eine Trauerfeier in der Regel statt?

Im Falle eines Todesfalls stehen die Angehörigen vor einigen organisatorischen Herausforderungen, unter anderem der Planung der Trauerfeier. Dieser Planungsaufwand wird zusätzlich dadurch erschwert, dass ihnen dafür meist nur wenig Zeit bleibt. Denn das Bestattungsgesetz in Deutschland schreibt vor, dass Beerdigungen hierzulande innerhalb einer bestimmten Frist stattfinden müssen. Doch mittlerweile entscheiden sich jedoch auch bei uns immer mehr Menschen für eine Einäscherung, also eine Feuerbestattung, bei der die Urne anschließend beigesetzt wird. Während es für die Beerdigung und die Beisetzung explizite Regelungen gibt, bestehen für die Trauerfeier selbst keine speziellen Vorschriften. Stattdessen kann der Zeitpunkt eigentlich recht individuell gewählt werden. So kann sie entweder gleichzeitig mit der Bestattung stattfinden, aber auch getrennt davon, wenn zum Beispiel die Familie des Verstorbenen diesen Moment ganz privat halten möchte. Während bei einer Erdbestattung die Beerdigung meist im direkten Anschluss an die Trauerfeier stattfindet, gibt es bei einer Feuerbestattung hingegen zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Die Trauerfeier kann entweder vor der Einäscherung geplant werden oder danach.

 

Trauerfeier und Bestattung des Sarges mit Trauergästen

Trauerfeier mit anschließender Beisetzung des Sarges.

 

Trauerfeier & Bestattung zusammen

Die meisten Bestattungen in Deutschland sind immer noch klassische Erdbestattungen, also die Beisetzung des Leichnams in ein Erdgrab. Die rechtlichen Rahmenbedingungen so einer Bestattung sind durch das hiesige Bestattungsgesetz geregelt. Das gibt vor, dass Verstorbene in Deutschland in der Regel innerhalb von zwei bis acht Tagen nach Eintreten des Todes beerdigt werden müssen. Wie bereits erwähnt, ist es bei Erdbestattungen üblich, die Trauerfeier und die Beerdigung zusammen abzuwickeln. In diesem Fall findet zuerst die Trauerfeier statt, meist in einem speziellen Raum beim Bestatter oder in einer Friedhofskapelle. Dort ist der Sarg aufgebahrt, sodass sich die Hinterbliebenen und die Trauergäste von dem Verstorbenen verabschieden können. Anschließend verlässt die gesamte Trauergemeinde die Kapelle oder Kirche und begleitet den Sarg zum ausgehobenen Grab auf dem Friedhof. Der Trauerzug wird vom Geistlichen oder einem anderen Trauerredner, den engsten Familienangehörigen des Verstorbenen, und schließlich vom Rest der Trauergemeinde gebildet.

 

Trauerfeier vor der Einäscherung

Bei einer Feuerbestattung gibt es zwei Möglichkeiten für den Zeitpunkt der Trauerfeier: Eine davon ist es, die Trauerfeier vor der Einäscherung anzusetzen. Diese ist bis zu dem Punkt identisch mit einer Trauerfeier bei einer Erdbestattung, an dem sich die Trauergemeinde vom Verstorbenen verabschiedet. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Sarg wie gewohnt im vorderen Bereich der Trauerhalle aufgebahrt. Das hat zum Vorteil, dass viele Hinterbliebene den Tod besser realisieren und verarbeiten können, als wenn sie sich bloß von einer Urne verabschieden würden. Nach dem Ende der Trauerfeier selbst bleibt dann der Sarg entweder in der Kapelle zurück, wo sich die Trauergemeinde von dem Verstorbenen verabschiedet oder er wird von Sargträgern zurück zum davorstehenden Bestattungsfahrzeug getragen. Dies fährt den Sarg dann in das Krematorium, wo in den nächsten Tagen die Einäscherung vorgenommen wird. Um diesen Prozess zu erleichtern und den anfallenden Organisationsaufwand zu reduzieren, finden Trauerfeiern mit anschließender Einäscherung häufig auch direkt in Räumlichkeiten des Krematoriums statt. Anschließend wird der Sarg dort eingeäschert und etwas später die Urnenbeisetzung durchgeführt. Diese findet dann meist jedoch ohne große Feier und bloß im engsten Familienkreis statt.

 

 

Trauerfeier nach der Einäscherung

Eine andere Möglichkeit der Planung ist es, die Trauerfeier erst nach der Einäscherung anzusetzen. Das ist möglich, da die rechtlichen Vorschriften bei Feuerbestattungen etwas anders sind als bei Erdbestattungen. Die sogenannte Bestattung, die innerhalb einer bestimmten Frist passieren muss, erfolgt hierbei bereits durch die Einäscherung, die Beisetzung der Urne dann erst später. Die Fristen dazu variieren, liegen aber je nach Bundesland meist zwischen zehn und 25 Tagen ab dem Todestag. Das hat den Vorteil, dass die Angehörigen mehr Zeit zum planen besitzen, erstmal durchatmen können und auch Verwandte und Freunde, die weiter entfernt wohnen, ausreichend Zeit zum Anreisen haben. Natürlich kann auch eine Urnenbeisetzung nicht ewig hinausgezögert werden, aber einige wenige Wochen sollten in der Regel möglich sein, sodass die Trauerfeier in Ruhe geplant werden kann. Diese findet mit der Urne statt. Das heißt, dass statt des aufgebahrten Sarges die Urne vorne in der Trauerhalle steht und anschließend von der Trauergemeinde zur Beisetzung in das Grab begleitet wird.

 

Zeitpunkt zum Veranstalten der Trauerfeier

Zeitpunkt zum Veranstalten der Trauerfeier. © Serafinum.de

ORTE EINER TRAUERFEIER

Wo kann eine Trauerfeier abgehalten werden?

Bei der Planung einer Trauerfeier ist eine der ersten Fragen, die man sich als Angehöriger stellt: Wo soll die Trauerfeier ausgerichtet werden? Grundsätzlich kann eine Trauerfeier an vielen Orten abgehalten werden, doch wenn eine Aufbahrung gewünscht wird, gibt es extra Räumlichkeiten, in denen man sich im Rahmen der Trauerfeier von dem Verstorbenen verabschieden kann. Für gewöhnlich findet die Trauerfeier in der Trauerhalle auf dem Friedhof statt, auf dem der Verstorbene später dann auch beerdigt wird. Die Trauerhalle, häufig auch Friedhofskapelle genannt, kann sowohl für weltliche als auch für christliche Trauerfeiern genutzt werden. Diese Örtlichkeit bietet sich daher besonders an, wenn der Verstorbene direkt im Anschluss an die Trauerfeier beigesetzt werden soll. Andernfalls können für die Trauerfeier auch die Räumlichkeiten des Bestattungsinstituts genutzt werden. Ist eine Feuerbestattung geplant, bieten darüber hinaus auch die meisten Krematorien spezielle Abschiedsräume an, in denen die Trauerfeier abgehalten werden kann, bevor der Leichnam eingeäschert wird. Denn viele Hinterbliebene bevorzugen es, wenn die Trauerfeier mitsamt der Trauerrede am aufgebahrten Sarg stattfinden kann, um den Verstorbenen in seiner körperlichen Gestalt zu würdigen und zu verabschieden. So wird die Person deutlich bewusster wahrgenommen, als wenn bloß von einer Urne Abschied genommen wird. All diese Räume, sowohl die klassische Trauerhalle als auch Räumlichkeiten beim Bestatter oder im Krematorium, können individuell dekoriert und mit Blumen, Kerzen und Fotos geschmückt werden. Darüber hinaus sind Trauerfeiern im Rahmen eines Trauer- oder Gedenkgottesdiensts auch in einer Kirche möglich. Besprechen Sie das jedoch am besten mit dem Pfarrer Ihrer Gemeinde, da es dazu unterschiedliche Regelungen gibt.

 

Trauerfeier in einer mit Kerzen geschmückten Kirche

Die Friedhofskapelle – eine kleine Kirche – ist eine beliebte Wahl als Ort für die Trauerfeier.

 

ABLAUF EINER TRAUERFEIER

Wie läuft eine Trauerfeier ab?

Eine Trauerfeier ist für die Angehörigen mit unglaublich großer emotionaler Belastung und organisatorischem Aufwand verbunden. Aber auch für die andere Trauernde wie entfernte Verwandte, Freunde und Bekannte ist das keine leichte Situation. Schließlich sind alle Beteiligten durch den Verlust eines geliebten oder geschätzten Menschen in Trauer und haben damit zu kämpfen, dies erst einmal zu verarbeiten. Und auch eine Trauerfeier ist für niemanden etwas Alltägliches. Dementsprechend fragen sich viele Menschen, wie eine Trauerfeier mit anschließender Beerdigung abläuft und auf was alles geachtet werden muss. Zwar liegen die gesamte Organisation und Planung in den Händen der Angehörigen, doch ist es auch für die anderen Trauernden wichtig zu wissen, wie eine Trauerfeier normalerweise abgehalten wird und wie sie sich zu verhalten haben. Daher stellen wir Ihnen hier den groben Ablauf dieser sowie die Zeit davor und danach vor.

 

Vor der Trauerfeier

Nachdem die Angehörigen sich für einen Zeitpunkt und einen Ort für die Trauerfeier entschieden haben, werden die Trauergäste eingeladen. Dies kann entweder über eine Todesanzeige in der Zeitung erfolgen oder aber gezielt über eine Trauerkarte oder über das Telefon. Anschließend fallen trotz einer detaillierten Planung am Tag der Trauerfeier für gewöhnlich nochmals einige Aufgaben für die Hinterbliebenen an. Beispielsweise müssen die Blumen vom Floristen abgeholt werden, sofern der Blumenschmuck nicht im Aufgabenbereich des Bestattungsunternehmens liegt. Darüber hinaus müssen letzte Absprachen mit Musikern und dem Trauerredner getroffen werden, weshalb die engen Angehörigen normalerweise bereits einige Zeit vor Beginn der Trauerfeier vor Ort sind. Dort können sie letzte Absprachen mit den Dienstleistern treffen und den Raum mit Blumen, Kerzen oder Fotos dekorieren. Auch das Kondolenzbuch – falls erwünscht – muss noch ausgelegt werden, damit sich die Trauergäste mit ihrem Namen und einem schönen Spruch oder ein paar Worten des Mitgefühls eintragen können. Sofern das gemeinsame Singen von Liedern beabsichtigt ist, müssen vorher die Liedtexte und Noten ausgeteilt werden. Außerdem ist ein wenig Vorlauf für die Angehörigen oft wichtig, um schon einmal einen Moment in Stille am Sarg zu verweilen. Denn inzwischen hat der Bestatter den Leichnam mit dem Sarg bzw. der Urne überführt und in der Trauerhalle aufgebahrt. Nach und nach werden nun die Trauergäste eintreffen, die von den Angehörigen in Begrüßung genommen werden. Viele Gäste werden sicherlich Blumenarrangements, Trauergestecke oder Kränze in Auftrag gegeben haben, um sie zur Trauerfeier mitzubringen und den Verstorbenen zu ehren. Vor dem Beginn der Trauerfeier sollten alle Anwesenden unbedingt daran denken, ihre Handys auszuschalten oder zumindest auf lautlos zu stellen, um während der Zeremonie nicht zu stören und dem Verstorbenen den nötigen Respekt zu erweisen. Ist es an der Zeit, nehmen die Gäste entsprechend der üblichen Sitzordnung Platz, und die Trauerzeremonie beginnt.

 

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Während der Trauerfeier

Die Trauerfeier ist für Familie, Verwandte, Freunde und Bekannte des Verstorbenen ein wichtiger Bestandteil bei der Verarbeitung ihres schmerzlichen Verlusts. Doch im Mittelpunkt der Feier soll der Verstorbene und das Gedenken an ihn stehen, weshalb der Sarg in der Kapelle auch im vorderen Bereich steht, aufgebahrt auf einem Sockel, damit alle Anwesenden ihn gut sehen können. Haben alle Trauergäste ihre Plätze in den Bänken eingenommen, wird die Trauerfeier eröffnet. Dies geschieht meist durch ein Musikstück. Bei kirchlichen Trauerfeiern besprüht der Geistliche, der durch die Trauerfeier führt, nun den Sarg mit Weihwasser. Anschließend folgen Bibelverse, Gebete, Fürbitten und Segenswünsche in einer festgelegten Reihenfolge. In weltlichen Trauerfeiern wird nach der Eröffnung mit dem ersten Musikstück in der Regel die Trauerrede gehalten. Darin wird das Leben des Verstorben, seine Persönlichkeit sowie sein Wirken gewürdigt und über gemeinsame Erlebnisse und schöne Erinnerungen berichtet. Wenn keine Trauerrede gewünscht ist, was durchaus auch möglich ist, kann stattdessen auch einfach ein stilles Gedenken erfolgen. Danach folgen ein bis zwei weitere Musikstücke und in einer kirchlichen Zeremonie gegebenenfalls noch Fürbitten und Segenswünsche. Insgesamt sollten Sie für die Trauerfeier selbst ungefähr 30 Minuten einplanen.

 

Nach der Trauerfeier

Zum Abschluss der Trauerfeier, während des letzten Musikstücks oder mit dem Läuten der Glocken, verlassen der Pfarrer bzw. der Trauerredner mit dem von Sargträgern getragenen Sarg die Trauerhalle. Danach folgen die engsten Angehörigen und dahinter die übrige Trauergemeinde. Sofern der Leichnam nicht eingeäschert und dafür ins Krematorium überführt werden soll, zieht der Trauerzug gemeinsam zum Grab, an dem der Verstorbene beigesetzt werden soll. Während des Trauerzugs läuten die Glocken der Kapelle bis die Trauergemeinde am Grab angekommen ist. Dort stehen die nächsten Angehörigen neben dem Pastor oder Pfarrer bzw. dem Trauerredner, die restlichen Trauergäste stellen sich dahinter auf. Es folgt eine kurze Ansprache des Geistlichen oder ein paar letzte Worte der Familie, danach wird der Sarg bzw. die Urne hinabgelassen. Um sich vom Verstorbenen zu verabschieden, werfen die Trauergäste nacheinander Blumen, Blütenblätter oder kleine Mengen Erde ins Grab, womit sie ihn zu seiner letzten Ruhe betten. Zum Ende der Beisetzung sprechen alle Anwesenden den Hinterbliebenen ihr Beileid aus und ziehen sich anschließend relativ zügig zurück. Nur enge Freunde und Verwandte bleiben noch einige Zeit am Grab, um sich in aller Ruhe zu verabschieden. Manchmal bitten die Angehörigen auch bereits im Voraus darum, auf Beileidsbekundungen am Grab zu verzichten. In diesem Fall sollten Sie diesen Wünschen nachkommen, um die Angehörigen nicht noch zusätzlich zu belasten. Nachdem die letzten Trauergäste den Friedhof verlassen haben, schließen Mitarbeiter das Grab und platzieren die mitgebrachten Kränze, Gestecke und Blumen auf der Grabfläche. In der Regel gehen Freunde und Verwandte nun noch weiter zum gemeinsamen Leichenschmaus, um gemeinsam zu essen, zu trinken und Erinnerungen an den Verstorbenen auszutauschen.

 

TRAUERREDNER ODER TRAUERREDE SELBST HALTEN

Wer hält die Trauerrede bei der Trauerfeier?

Trauerredner auf Trauerfeier

Professionelle Trauerredner können für die Trauerfeier gebucht werden.

Es ist zwar kein Muss, doch auf den meisten Trauerfeiern darf eine Trauerrede dennoch nicht fehlen. Diese hat zum Ziel, den verstorbenen Menschen, seine Charaktereigenschaften und sein Wirken hervorzuheben und ihm eine letzte Ehre zu erweisen. Somit würdigt die Trauerrede den Verstorbenen und gedenkt ihm, hilft gleichzeitig aber auch den Hinterbliebenen, mit ihrer Trauer umzugehen. Denn eine persönlich verfasste Trauerrede kann Trauernden Trost spenden und ihnen Kraft und Hoffnung geben. Welcher der Anwesenden diese Trauerrede zu halten hat, ist nicht einheitlich vorgegeben und kann ganz individuell entschieden werden. Manch einer fühlt sich dazu berufen, beim Tod eines Familienmitglieds ein paar Worte zu sagen oder sich als enger Freund an die Trauergemeinde zu wenden. Doch grundsätzlich kann jeder, der das Bedürfnis danach verspürt, eine Trauerrede halten – auch ein Arbeitskollege oder ein Vereinskamerad des Verstorbenen. Wichtig ist nur, dass man sich vorher bei den Angehörigen, die die Trauerfeier organisieren, informiert, ob überhaupt eine Trauerrede gewünscht ist. Da es vielen Menschen beim Tod einer nahestehenden Person jedoch nicht immer leichtfällt, die passenden Worte für diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen oder dabei die Fassung zu bewahren, kann auch ein professioneller Trauerredner damit beauftragt werden. Dieser verfasst dann in Absprache mit den Angehörigen die Rede und trägt sich auch bei der Trauerfeier vor. Ein Trauerredner kann entweder weltlich oder geistlich sein. Bei letzterem handelt es sich normalerweise um einen Pfarrer oder einen Pastor, der den Glauben und das Leben bei Gott in den Mittelpunkt stellt.

 

 

MUSIK ZUR TRAUERFEIER

Welche Musik eignet sich für eine Trauerfeier?

Neben einer persönlichen und individuell verfassten Trauerrede spielt auch die Trauermusik eine wichtige Rolle bei einer Trauerfeier. Vor allem der Beginn und der Abschluss der Trauerfeier werden meist musikalisch begleitet. Denn passend ausgewählte Musik würdigt den Verstorbenen und unterstreicht das Gedenken an seine Person. Außerdem bietet Musik die Möglichkeit, Emotionen zuzulassen, auszudrücken und die Trauer besser zu verarbeiten. Bei der Auswahl der Musik gibt es keine speziellen Regeln; Sie sollte lediglich dem Anlass angemessen sein und an den Verstorbenen erinnern. Die Musikstücke können entweder live gespielt oder vom Band über eine Musikanlage abgespielt werden, die in nahezu allen Trauerhallen vorhanden ist. Wenn die Musik live gespielt werden soll, was natürlich eine ganz besondere Atmosphäre schafft, kann entweder ein oder mehrere Musiker, zum Beispiel ein Ensemble oder ein Streichquartett, damit beauftragt werden. Natürlich kann aber auch einfach ein Familienmitglied oder jemand aus dem Freundeskreis des Verstorbenen etwas singen oder auf einem Instrument spielen, sofern die Person die nötige Kraft und den Mut dafür findet.

 

Orgel für Trauermusik bei Trauerfeier

Eine Orgel begleitet häufig die Trauergäste, die Trauerlieder bei einer Trauerfeier singen.

 

Passende Lieder für eine Trauerfeier

Die gespielte Trauermusik hat einen großen Einfluss auf die Atmosphäre der Trauerfeier und die Gefühlslage der Trauergäste. Daher ist es wichtig, dass die Musik auch in ausreichender Qualität und nicht nur leise von einem Handy abgespielt wird. Sofern die Musik live gespielt werden soll, wird meist ein Solist, eine Blaskapelle ein Streichquartett oder ein Chor engagiert, um dem Verstorbenen zu gedenken. Natürlich kann die Musik auch nicht nur gehört, sondern auch gemeinsam gesungen werden, wenn das von den Hinterbliebenen gewünscht ist. Darüber hinaus ist auch die Auswahl der Musik und der jeweiligen Lieder wichtig. Diese sollten sich nämlich an den Wünschen und dem Charakter des Verstorbenen sowie den Vorstellungen der Hinterbliebenen orientieren. Das kann zum Beispiel Musik sein, die der Verstorbene gerne gehört hat, aber auch Musik mit Liedtexten, die thematisch gut zur Trauer und dem Schmerz passen, die die Hinterbliebenen durch den Verlust verspüren.

 

Die passende Trauermusik würdigt dem Verstorbenen und unterstreicht das Gedenken an seine Person.

 

Kirchliche Trauerlieder für die Trauerfeier

Die längste Tradition bei Beerdigungen haben wahrscheinlich kirchliche Trauerlieder. Kirchliche Trauerlieder greifen den Erlösungsgedanken des Christentums, das Leben bei Gott sowie die Auferstehung auf, und spenden den Trauernden Trost. Heute werden vor allem bei religiösen Trauerfeiern mit einem Geistlichen oder bei Gedenkgottesdienste kirchliche Trauerlieder gespielt. Dort hat es sich etabliert, dass der Pfarrer das Lied anstimmt und die gesamte Trauergemeinde aus einem Liederbuch singt, während ein Orgelspieler oder ein anderes Instrument sie begleitet. Die konkrete Auswahl der Lieder können die Angehörigen im Vorfeld mit dem Pfarrer besprechen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl beliebter Trauerlieder aus der Kirche, die für eine Trauerfeier angemessen sind:

  • Lobe den Herrn
  • Ins Wasser fällt ein Stein
  • Ich bete an die Macht der Liebe
  • Jesu, geh voran
  • So nimm denn meine Hände
  • Weißt du wie viel Sternlein stehen
  • Wer weiß, wie nahe mir mein Ende
  • Jesu, meine Zuversicht
  • Großer Gott, wir loben dich
  • Wir sind nur Gast auf Erden
  • Morgenglanz der Ewigkeit
  • Komm Her, segne uns
  • Nun ruhen alle Wälder
  • Christus, du bist der helle Tag
  • Mein Hirt ist Gott, der Herr
  • Bewahre uns Gott, behüte uns, Gott
  • Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen
  • Von guten Mächten wunderbar geborgen
  • O Welt, ich muss dich lassen

 

Trauermusik für die Trauerfeier.

Trauermusik für die Trauerfeier. © Serafinum.de

 

Weltliche Trauerlieder für die Trauerfeier

War ein Mensch schon zu Lebzeiten kein Anhänger von Religion und der Kirche oder sind die Angehörigen nicht gläubig, ist es eher unüblich, bei der Trauerfeier kirchliche Trauerlieder zu spielen oder zu singen. Denn Religion ist oftmals ein heikles Thema, dem man mit Vorsicht begegnen sollte. War der Verstorbene kein Kirchgänger, ist er vielleicht aus der Kirche ausgetreten oder hat sowieso nie an Gott geglaubt, ist es eher unpassend, auf seiner Trauerfeier kirchliche Trauerlieder zu spielen. Stattdessen wird eine Auswahl an weltlichen Trauerliedern zusammengestellt, die nicht an einen kirchlichen Kontext gebunden sind. Das können sowohl Lieder sein, zu dem der Verstorbene eine besondere Beziehung hatte als auch welche, die die Angehörigen besonders mit der Person verbinden. Typische weltliche Trauerlieder in deutscher Sprache sind zum Beispiel:

  • Der Lindenbaum „Am Brunnen vor dem Tore“ – Friedrich Silcher
  • Nun ruhen alle Wälder – Paul Gerhardt
  • So nimm denn meine Hände – Jörg-Peter Weigle
  • Niemals geht man so ganz – Trude Herr

 

 

Moderne Trauerlieder für die Trauerfeier

Die Zeiten, dass nur klassische Musik oder religiöse Kirchenlieder auf einer Trauerfeier gespielt werden dürfen, sind definitiv nicht vorbei. Während dies jedoch früher zum Anstand dazu gehörte, ist es heute stattdessen gang und gebe, dass auch moderne Musik auf einer Trauerfeier gespielt werden darf. Das kann ein Instrumentalstück sein, ein ruhiges romantisches Jazzstück oder eine laute Rockballade, denn die Musik auf einer Trauerfeier sollte individuell ausgewählt werden und den Wünschen des Verstorbenen entsprechen. Manchmal wünschen sich Personen schon zu Lebzeiten einen bestimmten Song für ihre Beerdigung, woran Sie sich bei der Organisation orientieren können. Und auch sonst ist es eine schöne Geste, wenn die Lieblingsmusik des Verstorbenen bzw. ein Stück, was besonders gut zu ihm passt, gewählt wird. Dennoch sollte natürlich etwas Rücksicht darauf genommen werden, dass das Lied zum Anlass passt und nicht unangemessen wirkt. Wir haben Ihnen ein paar beliebte Lieder herausgesucht, die gerne auf Trauerfeiern gespielt werden:

  • Time To Say Goodbye – Sarah Brightman
  • I Will Always Love You – Whitney Houston
  • Someone Like You – Adele
  • Geboren, um zu leben – Unheilig
  • Hurt – Johnny Cash
  • My Heart Will Go On – Céline Dion
  • Tears In Heaven – Eric Clapton
  • Tage wie diese – Die Toten Hosen
  • Und wenn ein Lied – Söhne Mannheims
  • Der Weg – Herbert Grönemeyer
  • Amazing Grace – LeAnn Rimes
  • My Way – Frank Sinatra
  • The Rose – Bette Midler
  • Hallelujah – Leonard Cohen
  • Abschied nehmen – Xavier Naidoo
  • The Last Goodbye – Billy Boyd
  • Thinking About You – Norah Jones
  • Sag beim Abschied leise Servus – Peter Alexander

 

Trauerfeier planen: Lieder  Grabgestecke  Outfits & Ablauf im Überblick

 

Klassische Trauerlieder für die Trauerfeier

Auch wenn auf einer Trauerfeier mittlerweile auch moderne Rockmusik mit lauten Gitarrenakkorden akzeptiert wird, scheint die klassische Musik doch nie ganz aus der Mode zu kommen. Denn auch heutzutage hört man auf vielen Trauerfeiern und Beerdigungen noch immer klassische Musik- und Instrumentalstücke. Trauerlieder und Symphonien aus der Klassik eignen sich besonders gut für Bestattungszeremonien, da sie eine besonders starke Ausdruckskraft besitzen und sehr viel Würde ausstrahlen. Wählen Sie für die musikalische Umrahmung einer Trauerfeier am besten etwas vom Lieblingskomponisten des Verstorbenen oder ein Stück, was den Emotionen der Angehörigen Ausdruck verleiht. Wir haben Ihnen im Folgenden eine Auswahl geeigneter Trauerlieder aus der Klassik zusammengestellt, die Sie sehr gut für eine Trauerfeier verwenden können:

  • Komm, süßer Tod – Johann Sebastian Bach
  • Aire/ Suite No. 3 – Johann Sebastian Bach
  • Canon in D-Dur – Johann Pachelbel
  • Concerto Grosso – Arcangelo Corelli
  • Der Messias – Georg Friedrich Händel
  • Konzert für Bratsche in G-Dur – Georg Philipp Telemann
  • Andante in G aus der Klaviersonate Opus 79 – Ludwig von Beethoven
  • Mondscheinsonate – Ludwig van Beethoven
  • Ave Maria – Franz Schubert
  • Trauermarsch – Fréderic Chopin
  • Ases Tod – Evard Grieg
  • Lacrimosa – Wolfgang Amadeus Mozart
  • Trauergesang – Felix Mendelssohn Bartholdy

 

BLUMENSCHMUCK ZUR TRAUERFEIER

Welche Blumen werden bei einer Trauerfeier benötigt?

Wenn Sie schon einmal einer Trauerfeier beigewohnt haben, werden Sie sicherlich beobachtet haben, dass die Trauerhalle an dem Tag viele Blumen geschmückt haben. Denn Blumen sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil in der Trauerkultur wodurch eine Trauerfeier ohne Blumen heute fast undenkbar wäre. Sie drücken den Respekt der Lebenden, deren Trauer und Verbundenheit mit dem Verstorbenen aus. Das liegt nicht nur daran, dass sie hübsch anzusehen sind, sondern auch daran, dass Blumen die Schönheit und Lebendigkeit des Lebens, aber auch Vergänglichkeit widerspiegeln. Am Tag der Trauerfeier verleihen Sie dem Trauersaal etwas Besonderes und Persönliches und schaffen eine geborgene Atmosphäre. Somit bildet eine stilvolle Blumendekoration einen wichtigen Teil der Gestaltung der Trauerfeier. Mit Blumen lässt sich zum Beispiel die Trauerhalle dekorieren oder der Sarg kann mit Gestecken und Trauerkränzen der Angehörigen geschmückt werden. Dazu ist der vordere Bereich beim Sarg angedacht, da auch die Trauergäste häufig Blumen mitbringen, die anschließend auf das Grab gelegt werden.

 

Trauerfloristik bei der Trauerfeier

Trauerkränze als Blumenschmuck bei Trauerfeiern gibt es in den verschiedensten Variationen.

Grabgestecke für eine Trauerfeier

Ein Grabgesteck, auch Trauergesteck genannt, ist ein dichtes Blumenarrangement, das zu den Seiten hin geschlossen ist. Sie können während der Trauerfeier und der Bestattungszeremonie auf den Sarg gelegt oder in Vasen aufgestellt werden, um die Trauerhalle zu schmücken und den Toten zu ehren. Aus diesem Grund bringen viele Trauergäste Gestecke mit zu einer Trauerfeier und erweisen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Zusätzlich sind an den Trauergestecken oft Schleifen angebracht, auf denen Beileidsbekundungen oder ein paar tröstende Worte stehen. Da Grabgestecke nicht ganz preiswert sind, ist es üblich, dass mehrere Personen gemeinsam ein Gesteck mitbringen, beispielsweise innerhalb einer Familie, unter Freunden aus der Nachbarschaft oder Vereinskameraden. Nach der Beerdigung werden die Gestecke von der Trauerhalle oder der Kapelle geholt und mit ihnen das Grab gedeckt. Dort zieren sie das Grab, bis der Grabstein geliefert und das Grab endgültig bepflanzt und gestaltet wird.

 

 

Formen von Grabgestecken

Grabgestecke werden von Floristen oder Gärtnereien angefertigt und können je nach Wunsch mit verschiedenen Blumen bestückt werden. In der Regel wird ein Trauergesteck in einer ganz bestimmten Form hergerichtet, die abermals eine besondere Symbolkraft trägt. Die Runde Kreisform zeigt zum Beispiel, dass der Verstorbene in den Erinnerungen der Hinterbliebenen weiterlebt und der Tod nur ein neuer Anfang ist. Außerdem wird mit dieser Form die fortwährende Verbundenheit selbst über den Tod hinaus zum Ausdruck gebracht. Sehr beliebt ist bei Trauergestecken auch die Herzform, die besonders gut mit weißen und/oder roten Rosen sowie mit Vergissmeinnicht harmoniert. Das Herz ist seit jeher eine Metapher für tiefe Gefühle. Mit solch einem Trauergesteck können Sie die starke Liebe bis in alle Ewigkeit ausdrücken. Daher ist die Herzform bei Grabgestecken auch vorwiegend den nahestehenden Verwandten vorbehalten, die eine besondere Beziehung zum Verstorbenen hatten. Die Kreuzform hingegen hat besonders im christlichen Glauben eine große Bedeutung, wo es dem Tod Jesu gedenkt. Ein Grabgesteck in Kreuzform deutet demnach auf die Auferstehung des Verstorbenen im Reich Gottes hin, was besonders Gläubigen Trost spenden und Hoffnung geben sollte. Die senkrecht zueinander verlaufenden Elemente des Kreuzes verbinden das Irdische mit dem Himmlischen und bestärken die Verbindung des Menschen mit seinen Mitmenschen und Gott.

 

Trauerkränze mit Trauerschleifen bei einer Trauerfeier

Verschiedene Formen der Trauerfloristik bei Trauerfeiern haben unterschiedliche Bedeutungen.

Typische Blumen in Grabgestecken

Bei der Zusammenstellung des Grabgestecks steht Ihnen ein Florist zur Seite, der über viel Erfahrung verfügt und genau weiß, welche Blumen angemessen für eine Trauerfeier oder eine Beerdigung sind. Da Blumen eine große Symbolkraft besitzen und jede Blume eine eigene Bedeutung trägt, eignen sich manche Blumen besser für ein Grabgesteck als andere. Zu den typischen Trauerblumen gehören allen voran Rosen, die für Liebe und Hingabe stehen. Rosen besitzen einen starken Symbolcharakter und stehen in dunkelroter Farbe für Leidenschaft und tiefe Liebe, auch über den Tod hinaus. Rosen in helleren Farben hingegen drücken Reinheit (Weiß) oder Freundschaft (Gelb) aus. Sie werden sehr gerne mit Schleierkraut kombiniert. Nelken werden auch sehr gerne verwendet und stehen in der Farbe Weiß für Hoffnung und Treue, in Rot oder Rosa hingegen für Freundschaft und Liebe. Vergissmeinnicht ist schon aufgrund seines Namens sehr gut für ein Grabgesteck geeignet. Denn wie der Name schon sagt, steckt hinter dieser Blume die Bedeutung, dass man nie vergessen werden möchte und auch selbst nicht vergisst, was auf einer Trauerfeier ein großes Zeichen der Liebe und der Wertschätzung zum Verstorbenen ist. Eine klassische Trauerblume ist die Lilie, die für Unschuld, Reinheit der Liebe und des Herzens und für den Tod steht. Eine weitere Blume, die seit jeher eine große Bedeutung in der Trauerfloristik hat, ist die Calla. Sie verkörpert neben Unsterblichkeit auch Eleganz, Schönheit, Hingabe und Verführung. Gerne werden auch Chrysanthemen auf eine Trauerfeier mitgebracht, da diese Blume ewige Treue, Aufrichtigkeit und Liebe über den Tod hinaus versinnbildlicht. Zusätzlich zu den typischen Trauerblumen bietet es sich an, auch die Lieblingsblume(n) des Verstorbenen in das Grabgesteck einzuarbeiten.

 

Trauergestecke und Blumen für die Trauerfeier

Blumen für die Trauerfeier und ihre Bedeutung. © Serafinum.de

 

Schleifentext für Blumenschmuck

Blumenschmuck wie Trauerkränze oder Grabgestecke werden oft mit einer Schleife versehen, auf der ein Text steht. So haben Sie die Möglichkeit, eine letzte Botschaft an den Verstorbenen (und seine Angehörigen) zu richten und ihr tief empfundenes Beileid auszudrücken. Möchten Sie sich für die gemeinsam verbrachte Zeit bedanken, ihren Gefühlen Ausdruck verleihen oder einfach nur Trost spenden? Sie haben die Möglichkeit, Ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen und die Worte individuell zu wählen. Bedenken Sie bei der Auswahl der Worte jedoch, dass auf der Schleife nur begrenzt Platz vorhanden ist, weshalb manchmal auch ein wohlüberlegter Abschiedsgruß ausreicht. Meist trägt die eine Seite der Schleife den Abschiedsgruß, und die andere die Namen des Absenders bzw. der Absender. Wir haben für Sie 20 der beliebtesten Trauersprüche und Schleifentexte für Blumenschmuck bei einer Trauerfeier zusammengestellt

  • Danke für Alles
  • Abschied in Dankbarkeit
  • Du fehlst uns
  • Du wirst für immer bei uns sein
  • Ein Abschied, aber kein Vergessen
  • Ein letzter Gruß
  • Auf ewig mit Dir verbunden
  • Aufrichtige Anteilnahme
  • Gott behüte Dich
  • Ich liebe Dich
  • In Liebe
  • Für immer
  • Wir denken an Dich
  • Die Liebe währt ewig
  • Ein Engel soll Dich begleiten
  • Auf Erden ein Abschied – im Herzen für immer
  • Danke für die Freundschaft
  • Danke für die schöne Zeit
  • Dein Wille geschehe
  • Deine Spur wird bleiben

 

Trauergestecke auf dem Grab bei der Trauerfeier

Trauerschleifen geben Ihnen die Möglichkeit, das Trauergesteck mit einer persönlichen Botschaft zu versehen.

 

Blumenkranz für die Trauerfeier

Neben Grab- und Trauergestecken werden auch Kränze auf Trauerfeiern aufgestellt oder an den Sarg bzw. die Urne gelehnt und anschließend aufs Grab gelegt. Solche Blumenkränze werden meist Trauerkranz genannt und sind – wie der Name bereits vermuten lässt – für gewöhnlich in der Form eines Kreises hergerichtet. Dies verweist auf Unendlichkeit und das ewige Leben, bringt aber auch die immerwährende Verbundenheit, auch nach dem Tod, zum Ausdruck. Außerdem soll die Kreisform dafür sorgen, dass alles Unheil abgewehrt und der Verstorbene beschützt wird. Zusätzlich werden Blumen- und Trauerkränze meist mit einer Schleife geziert, auf der die Trauergäste ihre Trauer in persönlichen Worten bekunden und dem Verstorbenen gedenken können. Damit leisten sie eine Geste des Abschieds, die noch so klein wirkt, aber dennoch eine große Wirkung entfaltet. Nach der Trauerzeremonie werden die Kränze, so wie auch Gestecke und andere Blumen, von dem Friedhofspersonal auf der Grabfläche arrangiert, sobald das Grab geschlossen ist.

 

 

Handstrauß für eine Trauerfeier

Eine Trauerfeier mit ist nicht nur für die Angehörigen eine schwere Situation, sondern auch für die anderen Trauergäste ein sehr emotionaler Anlass. In diesem Moment sind Blumen oftmals die beste Möglichkeit, seinen Gefühlen ohne große Worte Ausdruck zu verleihen. Denn Blumen dienen der Kondolenz, symbolisieren Mitgefühl und Wertschätzung und können den Hinterbliebenen eventuell ein wenig Trost spenden. Außerdem empfinden es viele Menschen als eine Frage der Höflichkeit, zu einer Trauerfeier oder einer Beerdigung Blumen mitzubringen. Die gängigste Variante für solch einen Blumengruß ist ein einfacher Handstrauß, den man mit zur Trauerfeier bringt und der anschließend auf das Grab gelegt oder von den Angehörigen mit nach Hause genommen wird. Zu diesem Anlass kommen meist weiße Blumen wie Lilien, Chrysanthemen, Callas oder Rosen zum Einsatz, denn die Farbe Weiß symbolisiert Reinheit und wird bei uns mit dem Tod verbunden. Passende Sträuße für eine Trauerfeier finden Sie bei jedem Floristen oder in Gärtnereien, wo Sie auch individuell angefertigte Handsträuße in Auftrag geben können. Mittlerweile ist es sogar auch ohne Probleme möglich, einen Blumenstrauß im Internet zu bestellen und gegebenenfalls direkt zur Trauerhalle oder an das Trauerhaus liefern zu lassen.

 

Blumen sind die beste Möglichkeit, seinen Gefühlen ohne große Worte Ausdruck zu verleihen.

 

Blumenschale bei der Trauerfeier

Eine weitere Möglichkeit, Blumen zur Trauerfeier mitzubringen, sind Blumen- oder Pflanzschalen. Dabei handelt es sich um ein gepflanztes Arrangement in Trauerschalen, an das wie auch bei anderem Blumenschmuck eine Schleife mit einem letzten Gruß angebracht werden kann. Solche Blumenschalen sind ebenso ein Zeichen der Würdigung des Verstorbenen wie auch Trauerkränze und Grabgestecke. Doch der Vorteil von Blumenschalen ist definitiv ihre längere Haltbarkeit. Denn dadurch, dass Blumen, Gräser und Grünpflanzen in der Schale in Erde eingepflanzt sind, halten sie länger und verwelken nicht so schnell wie ein Blumenstrauß aus frischen Schnittblumen. Weiterer Vorteil sind die vielen verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten: Die Grabschalen selber müssen nicht zwangsläufig in einer typisch runden Schalenform gefertigt sein, sondern es gibt sie auch in anderen Formen wie zum Beispiel dem Kreuz oder einem Herz. Darin hinein sind frische Blumen gepflanzt, wobei wenn möglich auch die Lieblingsblumen des Verstorbenen integriert werden sollten. Indem Sie eine Pflanzschale in Herzform voll mit den Lieblingsblumen des Verstorbenen zur Trauerfeier mitbringen, unterstreichen Sie Ihre tiefe Zuneigung zur Person und setzen ein ausdrucksvolles Zeichen der Liebe und Verbundenheit.

 

 

Liegestrauß für die Trauerfeier

Da Blumen schon seit jeher die Bedeutung des Lebens symbolisieren, haben sie einen festen Platz bei der Verabschiedung der Toten. Als Alternative zu einem klassischen Blumenstrauß kann zum Beispiel auch ein Liegestrauß zur Trauerfeier mitgebracht werden, der anschließend auf das Grab gelegt wird. Hauptsächlich werden Liegesträuße jedoch dafür genutzt, um den Sarg während der Trauerfeier zu schmücken. In der Regel läuft es so ab, dass die Angehörigen einen passenden Liegestrauß bei einem Floristen Ihrer Wahl oder über den Bestatter in Auftrag geben. Dabei wählen sie entweder die Lieblingsblumen des Verstorbenen oder typische Trauerblumen, wie zum Beispiel Lilien oder Callas. Alternativ lassen sich Liegesträuße auch online bestellen, was den Vorteil mit sich bringt, dass man sich nicht nach bestimmten Öffnungszeiten von Geschäften richten muss und meist sogar noch Geld dabei spart. Die online bestellten Liegesträuße können wahlweise sogar direkt zum Bestatter bestellt werden, damit dieser den Strauß dann vor oder auf dem Sarg platziert. Aufgrund ihrer Form eignen sich Liegesträuße aber auch sehr gut für die Dekoration während der Trauerfeier, zum Beispiel als Dekoration auf dem Tisch.

 

Trauerschleife an Trauergesteck bei Trauerfeier

Der Liegestrauß mit Trauerschleife ist ein typisches Trauergesteck für die Trauerfeier.

 

Einwurfblumen zur Trauerfeier

Bei einer Beerdigung gehört es zur Tradition dazu, dass die Trauergäste sich nacheinander von dem Verstorbenen verabschieden, indem sie Blumen, Blumenblätter oder kleine Menge Erde auf den Sarg im offenen Grab werfen. Dieses Ritual symbolisiert einerseits die christliche Vorstellung, dass die Person ins Reich Gottes übergeht und wieder aufersteht. Andererseits ist es aber auch ein Akt der Verabschiedung, bei dem Angehörigen und nahestehenden Personen den Verstorbenen bildlich „zudecken“ und ihn so zu seiner letzten Ruhe betten. Auf manchen Friedhöfen steht deshalb bereits ein Körbchen mit Grünschnitt zum Einwurf ins Grab bereit. Manchmal bestellen aber auch die Angehörigen zusätzlich noch einzelne Blumen bei einem Floristen, die dafür gedacht sind, sie ins Grab zu werfen. Solche Blumen werden Einwurfblumen genannt und nicht selten werden dafür Rosen ausgesucht. Alternativ können aber auch nur Blütenblätter eingeworfen werden, was häufig bei Urnen- oder Kindergräbern gemacht wird. Anschließend ist es üblich, den Hinterbliebenen zu kondolieren, sofern sie es nicht anders gewünscht haben oder sich vom Grab entfernen.

 

Arten von Blumenschmuck für die Trauerfeier

Arten von Blumenschmuck für die Trauerfeier. © Serafinum.de

DRESSCODE BEI EINER TRAUERFEIER

Was trägt man zu einer Trauerfeier?

Eine Trauerfeier soll dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen und ihm auf würdevolle Art und Weise gedenken. Die Wertschätzung des geliebten oder zumindest geschätzten Menschen drückt sich auf einer Trauerfeier nicht zuletzt durch eine schlichte Trauerkleidung aus. In der westlichen Kultur ist es üblich, dass die Trauerfeier und der anschließende Gang zur letzten Ruhestätte ruhig und ernst vonstatten gehen. Daher ist die Trauerfarbe bei uns auch Schwarz, und die Kleidung sollte entsprechend schlicht und angemessen gewählt werden. Selbstverständlich gibt es jedoch auch Ausnahmen. Handelt es sich bei dem Verstorbenen um ein Kind oder hat die Person es sich ausdrücklich gewünscht, kann auch eine fröhliche Trauerfeier geplant werden, bei der bunte und lebhafte Kleidung getragen wird. In jedem Fall sollten Sie sich dem gewünschten Kleidungsstil anpassen, um dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen den nötigen Respekt zu zollen.

 

Outfits für Frauen bei einer Trauerfeier

Frauen können auf einer Trauerfeier zwischen einem schlichten schwarzen oder dunkelgrauen Kleid mit einem Jäckchen, einem dunklen Kostüm oder einem dezenten Hosenanzug wählen. Die Farbe der Kleidung sollte zwar dunkel und gedeckt sein, es muss sich dabei aber nicht zwingend immer um Schwarz handeln. Stattdessen sind auch Kleidungsstücke in Dunkelgrau oder Anthrazit in Ordnung. Was jedoch ein absolutes No-Go ist, sind knappe Kleidchen oder kurze Kleider mit Spaghettiträgern. Darauf sollte auch an warmen Tagen im Sommer verzichtet werden. Grundsätzlich gilt auf einer Trauerfeier, dass möglichst wenig Haut gezeigt wird. Das heißt, dass Frauen immer eine Feinstrumpfhose tragen und bei einem ärmellosen Kleid die Arme mit einer dünnen Jacke oder einer Stola bedecken sollten. Trägt die Dame kein Kleid, sondern ein Kostüm oder einen Hosenanzug, so wird unter dem Blazer eine einfarbige und unauffällige Bluse getragen. Farblich dazu passend werden die Handtasche und Schuhe gewählt. Da man bei einer Trauerfeier und der anschließenden Beerdigung oftmals länger zu Fuß geht oder steht, empfiehlt es sich, bequeme Schuhe ohne einen allzu großen Absatz auszuwählen. Wenn es regnet, ist ein schwarzer Regenmantel angemessen oder notfalls auch ein schwarzer Regenschirm. Sonstige Regenjacken oder bunte Regencapes hingegen sind zu diesem Anlass nicht angebracht. Bezüglich der Kopfbedeckung gilt bei Damen: Schlichte Hüte sind erlaubt, ebenso wie elegante und einfarbige Kopftücher in Schwarz.

 

Trauergast auf einer Trauerfeier. ©Dan Race - Stock.adobe.com

Weibliche Trauergäste tragen typischerweise ein schwarzes oder dunkelgraues Kleid oder ein Kostüm. ©Dan Race – Stock.adobe.com

 

Outfits für Männer zur Trauerfeier

Bei Männern gilt auf einer Trauerfeier grundsätzlich der schwarze Anzug als Klassiker. Wer keinen schwarzen Anzug besitzt, muss jedoch nicht extra dafür einen kaufen. Stattdessen kann man auch einen Anzug in Dunkelblau, Dunkelgrau oder notfalls in Dunkelbraun tragen. Auch gegen ein dezentes Muster, das sich nicht zu sehr aufdrängt, gibt es keine Einwände. Was allerdings absolut tabu ist, sind bunte, schrille oder auffällige Farben. Wer allgemein kein Anzugträger ist, kann stattdessen auch auf eine einfarbige, dunkle Stoffhose zurückgreifen. Auf kurze Hosen sollte jedoch unbedingt verzichtet werden! Selbst bei warmem Sommerwetter sollten lange Hosen und Ärmel getragen werden. Zur Hose bzw. unter den Anzug trägt der Herr ein weißes Hemd und dazu schwarze Socken, schwarze Schnürschuhe sowie gegebenenfalls eine schwarze Krawatte. Bei tiefen Temperaturen wird darüber ein dunkler Mantel gezogen, der wenn möglich auch Schwarz ist. Wer im Alltag für gewöhnlich eine Kopfbedeckung trägt und auch auf einer Trauerfeier nicht darauf verzichten will, kann auch zu diesem Anlass eine tragen, muss dabei aber definitiv auf Einfachheit achten. Schlichte Hüte werden akzeptiert, Mützen und Kappen sowie farbige Kopfbedeckungen haben beim Begräbnis oder der Trauerfeier allerdings nichts zu suchen. Wie auch in der Kirche, gehört es sich bei Männern übrigens, während der Trauerzeremonie selbst den Hut abzunehmen.

 

Kleidung für Kinder für eine Trauerfeier

Während die Kleiderordnung auf Trauerfeiern normalerweise immer noch einem eher konservativen Vorbild in der Trauerfeier Schwarz folgt, gelten für Kinder andere Regeln. Natürlich sollten auch Kinder dem Anlass entsprechend gekleidet werden, doch gibt es bei ihnen natürlich auch Ausnahmen und keine so strengen Vorschriften. Diese besagen, dass es bei Kindern völlig in Ordnung ist, wenn sie kein Schwarz oder förmliche Kleidung tragen. Vor allem kleine Kinder können eigentlich alles anziehen, schließlich werden sie wohl kaum so viele dunkle Sachen oder ein schickes Hemd im Kleiderschrank hängen haben. Auf Sportklamotten, schrille Farben oder lustige Aufdrucke und Applikationen sollte man jedoch auch bei Kindern lieber verzichten. Stattdessen sollte auf kindgerechte Kleidung in gedeckten und neutralen Farben, wie zum Beispiel Dunkelgrün oder Dunkelblau, zurückgegriffen werden.

 

GÄSTE DER TRAUERFEIER

Worauf sollte man bei den Gästen einer Trauerfeier achten?

Möchte man allen Personen aus dem Umfeld des Verstorbenen die Möglichkeit geben zur Trauerfeier zu erscheinen, ist es wahrscheinlich die beste Möglichkeit, wenn man eine Todesanzeige in der (regionalen) Tageszeitung in Auftrag gibt. Denn darin wird nicht nur das Dahinscheiden der Person verkündet, sondern auch über die Trauerfeier und die Beisetzung informiert. Es wird zum Beispiel angegeben, wann die Urnenbeisetzung oder die Trauerfeier mit anschließender Bestattung stattfinden soll und ob es einen Gedenkgottesdienst geben wird. Zusätzlich enthält die Todesanzeige manchmal auch weitere Angaben, wie zum Beispiel, welche Kleidung erwünscht ist, ob Blumenspenden gewünscht werden oder nicht oder ob eventuell von Beileidsbekundungen am Grab abgesehen werden soll. Somit kann jeder, der die Todesanzeige sieht und sich mit dem Verstorbenen auf irgendeine Weise verbunden fühlt, zur Trauerfeier erscheinen und sich verabschieden. Das können zum Beispiel Freunde und Bekannte sein, aber auch Nachbarn, Sportkameraden, Arbeitskollegen oder andere Mitglieder aus einem Verein.

 

Zur Trauerfeier eingeladene Personen

Grundsätzlich darf zu einer Trauerfeier jeder kommen, der sich durch den Todesfall betroffen fühlt. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Familie des Verstorbenen in der Todesanzeige explizit darum bittet, dass nur die Familie und die engsten Freunde oder gegebenenfalls geladene Trauergäste kommen mögen. Als Alternative dazu können auch Trauerkarten bzw. Trauerbriefe an die entsprechenden Personen geschickt werden. Darin wird über den Todesfall informiert und zur Trauerfeier eingeladen. Die engsten Verwandten oder gute Freunde können selbstverständlich auch persönlich oder per Telefon informiert werden. In jedem Fall sollte man sich vorher überlegen, wen man alles bei der Trauerfeier dabeihaben möchte und dazu eine Gästeliste erstellen. Dadurch verschafft man sich einen Überblick, kann den Leichenschmaus und eventuelle Übernachtungsmöglichkeiten besser organisieren und behält die Kosten im Blick.

 

Kinder bei einer Trauerfeier

Schon von Natur aus haben Eltern das Bedürfnis, ihre Kinder vor negativen Erlebnissen und traurigen Anlässen wie es eine Trauerfeier oder ein Begräbnis ist, schützen zu müssen. Doch in manchen Fällen ist es umgekehrt sogar sinnvoll, Kinder von solchen Situationen nicht auszuschließen. Besonders beim Tod von Familienmitgliedern, wie zum Beispiel den eigenen Großeltern, ist es wichtig, auch einem Kind die Möglichkeit zu geben, sich zu verabschieden. Je nach Alter des Kindes sollten jedoch ein paar Dinge berücksichtigt werden. Für Kinder ist der Tod häufig nämlich noch schwerer zu begreifen als für Erwachsene. Zwar spürt das Kind beim Tod eines nahestehenden Familienmitgliedes, dass irgendetwas nicht stimmt, doch sollte das Kind gezielt auf die Bestattung vorbereitet werden. Das heißt, man sollte dem Kind vorher genau den Ablauf der Trauerfeier und der anschließenden Bestattung erklären, damit es weiß, was es erwartet. Darüber hinaus befürchten manche Menschen, dass die Anwesenheit von Kindern, insbesondere von Kleinkindern und Babys, die anderen Trauergäste in ihrer Trauer stören könnte. Falls Sie sich unsicher sind, ob Sie Ihr Kind mit zur Trauerfeier nehmen sollten, sprechen Sie am besten vorher mit den Hinterbliebenen darüber, ob die Anwesenheit von Kindern erwünscht ist oder nicht. In jedem Fall sollte es jedoch akzeptiert werden, wenn das Kind während der Trauerfeier plötzlich nicht mehr teilnehmen möchte. In diesem Fall sollte ein verantwortlicher Erwachsener, der vorher bestimmt wurde, mit ihm die Trauerfeier verlassen.

 

Sitzordnung bei der Trauerfeier

Ist man auf einer Trauerfeier eingeladen, herrscht oft Unsicherheit darüber, wo man sich hinsetzen soll. Daher gibt es eine grobe Sitzordnung für die Trauerfeier, an die man sich halten sollte. Dabei gilt: Die erste Reihe ganz vorne ist immer der engsten Familie, also den nächsten Angehörigen des Verstorbenen vorbehalten. Diese Personen sind auch die ersten nach dem Pfarrer oder Redner, die dem Sarg oder der Urne auf dem Weg zum Grab folgen. In den Bänken dahinter sitzen weitere Familienmitglieder und Verwandte sowie gute Freunde. Je entfernter man der verstorbenen Person war, desto weiter nach hinten setzt man sich. Daher platzieren sich flüchtige Bekannte oder Geschäftspartner vornehmlich in den hinteren Reihen, um sich eher im Hintergrund zu halten und die Trauernden nicht zu stören. Darüber hinaus gibt es noch zu bedenken, dass die Person, die die Trauerrede halten wird, sich besser an den Gang setzt, um keine Unruhe im Saal auszulösen. Sollte die Kapelle bzw. die Trauerhalle überfüllt sein, so sollten Sie natürlich stets den älteren Trauergästen den Sitzplatz überlassen.

 

BENIMMREGELN FÜR DIE TRAUERFEIER

Wie sollte man sich bei einer Trauerfeier verhalten & benehmen?

In Ausnahmesituationen mit einer emotionalen Belastung ist es oft schwierig einzuschätzen, wie man sich am besten zu verhalten hat. Das Wichtigste auf einer Trauerfeier ist, dass Sie sich nicht in den Vordergrund drängen, sondern lieber diskret und zurückhaltend verhalten. Darüber hinaus gibt es ein paar „Benimmregeln“, die es während einer Trauerfeier zu beachten gilt:

  • Kommen Sie pünktlich! Zuspätkommen ist respektlos gegenüber dem Verstorbenen und den trauernden Angehörigen.
  • Wenn auf der Trauerfeier ein Kondolenzbuch ausliegt, sollten Sie sich auch eintragen. So behält die Familie des Verstorbenen den Überblick, wer alles da war und erhält ein schönes Erinnerungsstück.
  • Mitgebrachte Grabgestecke, Blumensträuße oder Trauerkränze legen Sie am besten vor dem Sarg oder der Urne auf dem Fußboden ab.
  • Die Sitzordnung befolgen: Wenn nichts Anderes gesagt wird, heißt das, dass sich entfernte Bekannte eher in den hinteren Reihen platzieren als direkt vorne bei den engsten Angehörigen.
  • Meiden Sie Gespräche, auch leises Flüstern, während der Trauerfeier und achten Sie darauf, dass Ihr Handy während der gesamten Zeit leise ist.
  • Bei einer Erdbestattung ist es üblich, dass sich die Trauergäste langsam erheben, wenn der Sarg von den Sargträgern hinausgetragen wird. Bei einer Feuerbestattung wiederum ist das etwas anders: Meist bleibt der Sarg noch in der Kapelle stehen und wird erst später vom Bestattungsunternehmen zum Krematorium überführt. Da in dem Ritual (title: Trauerrituale: Abschied nehmen nach dem Tod) des Sargtragens jedoch eine starke symbolische Kraft liegt, besteht auf speziellen Wunsch des Verstorbenen oder der Angehörigen jedoch auch die Möglichkeit, den Sarg aus der Kapelle oder der Trauerhalle herauszutragen.
  • Der Pfarrer bzw. der Trauerredner und anschließend die engsten Angehörigen führen den Trauerzug an, danach kommen die restlichen Verwandten, Freunde, Bekannte und Geschäftskollegen.
  • Der Trauerzug erfolgt in Stille, um dem Toten zu gedenken. Persönliche Gespräche oder Gemurmel sind in diesem Moment unangemessen. Auch das Handy sollte auf jeden Fall in der Tasche bleiben!
  • Am Grab selbst gehört es jedoch dazu, dass man den Hinterbliebenen sein Beileid ausspricht. Das kann entweder in Form einer Umarmung, tröstender Worte oder eines Händedrucks geschehen. Lediglich, wenn die Hinterbliebenen das explizit in der Todesanzeige gewünscht haben, sollten Sie auf das Kondolieren am Grab verzichten.

 

ABLAUF EINER KIRCHLICHEN TRAUERFEIER

Wie läuft eine kirchliche Trauerfeier ab?

Für Angehörige und andere nahestehende Personen bedeutet der Tod eines geliebten Menschen einen schmerzlichen Verlust. Christen und andere gläubige Menschen verstehen den Tod jedoch nicht das Ende, sondern sehen in ihm den Übergang zum ewigen Leben bei Gott. Dieser Gedanke an die Nähe zu Gott, die Auferstehung und das ewige Leben bedeutet für Christen Trost, der ihnen in dieser schmerzlichen Phase zumindest etwas helfen kann. Bei uns in Deutschland ist die Kultur der Trauer daher auch traditionell vom christlichen, also dem katholischen oder evangelischen, Glauben geprägt. Gläubige Menschen äußern daher oft schon zu Lebzeiten den Wunsch nach einer kirchlichen Trauerfeier, die den Anwesenden bei ihrer Trauerverarbeitung hilft und ihnen Trost spendet. Solch eine kirchliche Trauerfeier kann, je nach Glauben, entweder katholisch oder evangelisch durchgeführt werden. In beiden Fällen führt ein Geistlicher, wie ein Pfarrer oder ein Pastor, durch die Trauerfeier.

 

Unterschiede zwischen evangelischer und katholischer Trauerfeier

Unterschiede zwischen evangelischer und katholischer Trauerfeier. © Serafinum.de

 

Ablauf einer katholischen Trauerfeier

Traditionellerweise wird eine katholische Trauerfeier im Rahmen eines Gottesdienstes, der auch Totenmesse oder Requiem genannt wird, veranstaltet. Sie ist vom Ablauf her fest an die römisch-katholische Tradition gebunden und unterliegt strengen Regeln und Ritualen. Die Angehörigen des Verstorbenen haben demnach nur wenig Einfluss auf den Ablauf und die Gestaltung der Feier. Stattdessen führt ein Geistlicher durch die Trauerfeier. Diese wird mit Musik eröffnet, nach der der Wortgottesdienst direkt beginnt, ohne gemeinsames Kreuzzeichen. Zu Beginn besprengt der Geistliche den Sarg erst einmal mit Weihwasser. Anschließend folgt ein Programm aus Bibelzitaten, Gebeten, Fürbitten und Liedern in einer festgelegten Reihenfolge. Nach dem Schlussgebet folgt keine gesegnete Entlassung, sondern die Trauergemeinde verlässt die eigentliche Trauerfeier in der Kapelle und bildet eine Prozession zum Grab. Dort wird die Grabstelle mit Weihwasser und einem Kreuzzeichen gesegnet und der Sarg bzw. die Urne nach ein paar Worten und einem kurzen Bibelvers hinabgelassen. Anschließend wird das Grab ebenfalls mit Weihwasser gesegnet und mit Weihrauch beräuchert.

 

Der Gedanke an die Auferstehung und das ewige Leben bedeutet für Christen Trost in einer schmerzlichen Phase.

 

Ablauf einer evangelischen Trauerfeier

Auch die evangelische Trauerfeier findet im Rahmen eines Bestattungsgottesdienstes statt, der in der Regel in einer Kirche, Kapelle oder einer Trauerhalle auf dem Friedhof abgehalten wird. Die Trauerfeier selbst wird ebenfalls von einem Pfarrer geleitet, der durch das „Programm“ führt. Der Unterschied zur katholischen Trauerfeier ist jedoch, dass die Zeremonie und ihr Ablauf nicht so streng geregelt sind. Das bedeutet für die Angehörigen und eventuell auch die Freunde des Verstorbenen, dass sie den Ablauf der Trauerfeier aktiv mitgestalten können. So können sie sich zum Beispiel bei der Auswahl der Musik oder dem Inhalt der Trauer selbst mit einbringen. Der ungefähre Ablauf orientiert sich allerdings dennoch einem groben Plan, nach dem zu Beginn ein Instrumentalstück erklingt, anschließend der Pfarrer die Trauergemeinde begrüßt und mit einem Eingangsgebet, einem Gedicht oder einem passenden Psalm startet. Danach folgt in der Regel eine biblische Lesung, das christliche Glaubensbekenntnis und die Predigt. In dieser spricht der Pfarrer von der frohen Botschaft und der Auferstehung Jesu Christi und bezieht sie auf das Leben des Verstorbenen. Danach folgen persönliche Gedenken, Fürbitten und ein Segen. Den Abschluss der evangelischen Trauerfeier bildet die Trauergemeinde, die unter Glockenläuten die Kapelle verlässt und hinter dem Sarg oder der Urne zum vorbereiteten Grab prozessiert.

 

Trauerfeier einer kirchlichen Bestattung mit einem Priester

Typisch für christliche Trauerfeiern ist der Trauergottesdienst, der zum Abschniednehmen und zum gemeinsamen Trauern dient.

 

TRAUERFEIER OHNE KIRCHE: WELTLICHE TRAUERFEIER

Wie kann eine weltliche Trauerfeier (ohne Kirche) abgehalten werden?

Hat der Verstorbene keinen Bezug zur Kirche gehabt, wird die Traufeier weltlich abgehalten. Das heißt, sie kommt ohne religiöse Elemente, wie sie in einer christlichen Zeremonie üblich sind, aus. Die Trauerfeier findet dann in keiner Kirche, sondern in einer Trauerhalle oder einer Friedhofskapelle statt, wo auf Gebete ebenso verzichtet wird wie auf Segenswünsche oder Fürbitten. Der wichtigste Teil der weltlichen Trauerfeier ist stattdessen die Trauerrede, die in diesem Fall nicht von einem Priester, sondern einem weltlichen Trauerredner gehalten wird. Dabei stehen der Verstorbene, sein Charakter, sein Leben und sein Wirken im Mittelpunkt. Der Trauerredner thematisiert, was er bzw. die Trauergemeinde besonders an dem Menschen geschätzt hat, was man für gemeinsame Momente geteilt hat und wie man ihn in Erinnerung behalten wird. Humorvolle Anekdoten aus der Trauerrede können außerdem den Anstoß geben, dass sich zum Teil auch unbekannte Trauergäste anschließend beim Leichenschmaus oder einem Spaziergang über den Friedhof Geschichten vom Verstorbenen erzählen und Erinnerungen austauschen. Dadurch wird ein zwischen den Trauergästen geschafft und das Gefühl von Zusammenhalt gestärkt.

 

 

TRAUERFEIER BEI EINER BAUMBESTATTUNG (FRIEDWALD) ABHALTEN

Wie kann eine Trauerfeier bei einer Baumbestattung stattfinden?

Manche Menschen möchten keine klassische Bestattung in der Erde oder eine Beisetzung in der Urne, sondern wünschen lieber eine Naturbestattung. Diese wird vor allem von naturverbundenen Menschen gewählt und hat den Vorteil, dass keine aufwendige Grabpflege anfällt. Eine Form der Naturbestattung ist die Baumbestattung, bei die Asche des Verstorbenen in einer Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wird. Dies findet entweder auf gekennzeichneten Baumplätzen auf normalen Friedhöfen oder aber auf einem extra Waldfriedhof, einem Friedwald, statt. Natürlich möchten die Angehörigen jedoch auch bei solch einer Art von Bestattung nicht auf eine Trauerfeier verzichten. Sie findet in diesem Fall unter freiem Himmel statt und wird meist vom zuständigen Förster durchgeführt. Je nach Waldstück gibt es häufig einen Altar aus Holz und Sitzgelegenheiten auf Baumstämmen, auf denen die Trauergäste während der Trauerrede Platz nehmen können. Sie kann entweder von Angehörigen, Freunden, einem professionellen Trauerredner oder auch einem Geistlichen gehalten werden. Anschließend sagt meist auch der Förster ein paar Abschiedsworte bevor die Urne der Erde übergeben wird. Die Grabstätte selbst soll so naturbelassen wie möglich bleiben, auf Grabdekorationen, Grabsteine und Blumenschmuck sollte verzichtet werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, die Grabstätte mit einem kleinen Namensschild am Baum zu kennzeichnen, damit spätere Besuche leichter werden.

 

Trauerfeier bei einer Baumbestattung ohne Blumenschmuck

Eine Trauerfeier bei einer Baumbestattung kommt ohne Blumenschmuck aus.

 

TRAUERFEIER BEI EINER SEEBESTATTUNG

Wie & wo kann eine Trauerfeier bei einer Seebestattung stattfinden?

Eine weitere Form der Naturbestattung, die in Deutschland gesetzlich erlaubt ist, ist die Seebestattung. Bei ihr wird die Asche des Verstorbenen in einer wasserlöslichen Urne im Meer beigesetzt. Immer mehr Menschen präferieren diese Form der Bestattung aufgrund der Nähe zur Natur und da die Kraft des Meeres Trost spendet und bei der Trauerbewältigung hilft. Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Seebestattung: Die stille und die begleitete Seebestattung. Die stille Seebestattung findet immer ohne die Angehörigen statt, und meist übergibt der Kapitän pro Fahrt gleich mehrere Urnen dem Meer. Die Trauerfeier findet in diesem Fall vorher an einem gesonderten Ort statt. Bei der begleiteten Seebestattung können die Angehörigen anwesend sein und die Urne wird im Innenbereich des Schiffes aufgestellt und präsentiert. Die Trauerfeier kann dann direkt auf dem Schiff stattfinden, entweder vor oder nach der Urnenbeisetzung. Planen Sie eine Trauerfeier mit vielen Personen, ist es üblich, vorher eine größere Trauerfeier an Land zu veranstalten, da auf dem Schiff immer nur eine begrenzte Anzahl an Personen anwesend sein kann. An der Urnenbeisetzung an Bord selbst nehmen dann meist nur noch die engsten Angehörigen teil.

 

ESSEN ZUR TRAUERFEIER - DER LEICHENSCHMAUS

Wie läuft der Leichenschmaus ab & worauf muss man bei der Organisation achten?

Nach der Trauerfeier, wenn der Sarg oder die Urne in die Erde gelassen wurde, verlässt die Trauergemeinde in der Regel den Friedhof. Nach alter Tradition findet im Anschluss noch ein gemeinsames Essen statt, der sogenannte Leichenschmaus. Dieser hat zum Ziel, dem Verstorbenen noch einmal in etwas ausgelassenerer Stimmung bei Kaffee, Kuchen und Häppchen zu gedenken und gemeinsam schöne Erinnerungen auszutauschen. Bei diesem Essen sind jedoch nicht alle Personen dabei, die auch bei der Trauerfeier bzw. der Beerdigung anwesend waren, sondern nur die geladenen Gäste. Dazu zählt natürlich die Familie des Verstorbenen, aber auch enge Freunde werden oft gebeten, mit dazuzukommen. Häufig wird dafür eine Kaffeetafel oder ein separater Raum in einem Café oder einem Restaurant in der Nähe reserviert, in dem der Verstorbene zu Lebzeiten gerne war. Natürlich können Sie die Trauergäste auch zu Ihnen nach Hause einladen, wenn Sie ein privateres Umfeld wünschen oder Kosten sparen möchten.

 

Beim Leichenschmaus haben Sie die Möglichkeit, in etwas ausgelassenerer Stimmung schöne Erinnerungen auszutauschen.

 

KOSTEN EINER TRAUERFEIER IM ÜBERBLICK

Wie viel kostet eine Trauerfeier ungefähr?

Im Falle eines Todesfalls kommen auf die Angehörigen einige Kosten zu. Denn nicht nur für die Leistungen des Bestatters, die Beisetzung und Grabnutzungsgebühren selbst fallen Gebühren an, sondern auch für die Ausrichtung der Trauerfeier muss mit weiteren Kosten gerechnet werden. Zu diesen Kosten gehören zuallererst die Raum- und/oder Friedhofnutzungsgebühren, die für den konkreten Zeitraum der Trauerfeier anfallen. Eine angefangene Stunde kann hierfür durchaus über 100 Euro kosten. Die genauen Preise variieren allerdings je nach Region und Friedhof, weshalb Sie sich im Voraus am besten bei der entsprechenden Friedhofsverwaltung informieren. Ein essenzieller Teil der Trauerfeier ist die Trauerrede. Sofern diese keiner der anwesenden Trauergäste hält, müssen Sie einen professionellen Trauerredner engagieren, der in der Regel Preise zwischen 100 und 500 Euro veranschlagt. Die meisten Menschen wünschen bei der Trauerfeier einen musikalischen Rahmen, für den Sie eventuell Musiker engagieren müssen, sofern Sie keine Musik vom Band wünschen. Dazu kommen die Kosten für Blumenschmuck, Trauerkränze und Drucksachen wie zum Beispiel Liedtexte oder ein schönes Zitat, das Sie mit dem Verstorbenen verbinden. Die Kosten dafür könnten unterschiedlicher nicht sein: Von einem schlichten Blumenkranz für 40 Euro bis hin zu einer üppigen Ausschmückung der gesamten Trauerhalle mit Blumen für einen vierstelligen Betrag ist hier alles möglich. Auf manchen Trauerfeiern liegt dazu noch ein Kondolenzbuch aus, in das sich die Trauergäste mit ihrem Namen und einem passenden Spruch oder einer schönen Erinnerung verewigen können. Nicht selten findet direkt im Anschluss an die Trauerfeier die eigentliche Beerdigung statt. Dafür werden Träger benötigt, die den Sarg bzw. die Urne zu der entsprechenden Grabstelle auf dem Friedhof tragen. Die Sargträger werden normalerweise von der Friedhofsverwaltung beauftragt, und haben meist einen Stundenlohn von 50 Euro. Anschließend wird traditionell noch zum Leichenschmaus eingeladen, für den Sie auch noch einmal Geld einplanen müssen. Für gewöhnlich werden jedoch in dem Café oder Restaurant bereits im Voraus eine gedeckte Kaffeetafel mit Kuchen und Häppchen bestellt. Dies hat den Vorteil, dass Sie von vornherein über die ungefähren Kosten im Bilde sind und keine Überraschungen mehr erwarten müssen. Doch auf welchen genauen Betrag sich die Kosten am Ende insgesamt belaufen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren und dem konkreten Einzelfall ab. Daher lässt sich keine pauschale Summe nennen, die Sie für eine Trauerfeier einrechnen müssen. Es ist vollkommen verständlich, wenn sich die Angehörigen in dieser seelischen Ausnahmesituation nicht imstande fühlen, zusätzliche Wege zu gehen oder weitere Punkte zu organisieren. Wenn Sie jedoch ausreichend Kraft dazu verspüren, können Sie die feierliche Verabschiedung selber organisieren, und damit an einigen Stellen viel Geld sparen. So wird es zum Beispiel deutlich günstiger, wenn Sie den Leichenschmaus bei sich zu Hause veranstalten als in ein Restaurant. Ebenso können Sie beispielsweise sparen, wenn Sie einen Floristen Ihres Vertrauens direkt mit der Anfertigung des Blumenschmucks beauftragen, als wenn Sie diesen vom Bestatter besorgen lassen.

 

BESTATTUNGSVERFÜGUNG, VORSORGEVERTRAG ODER WÜNSCHE DES VERSTORBENEN

Hat der Verstorbene Wünsche geäußert, die bei der Organisation der Trauerfeier berücksichtigt werden sollten?

Stirbt ein wichtiges Familienmitglied, ist es für die Angehörigen nicht immer leicht, die konkreten Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen für die Trauerfeier und die Beerdigung herauszufinden. Daher ist es sinnvoll, schon vor seinem Tod eine Bestattungsverfügung zu verfassen, in der man all seine Wünsche für die eigene Beerdigung festhalten kann. So kann man schon zu Lebzeiten selbst bestimmen, in welcher Form man bestattet werden möchte und wie man sich die Trauerfeier vorstellt. Manch einer wünscht sich zum Beispiel, dass bei seiner Trauerfeier keine tieftraurige Stimmung herrscht, sondern dass ein fröhlicheres und unkonventionelleres Zusammentreffen entsteht, bei denen auch bunte Kleidung erlaubt ist. Oder man kann festlegen, welche Musik am Tag des Begräbnisses gespielt werden soll. Darüber hinaus kann man in der Verfügung Wünsche hinsichtlich der Gestaltung der Grabstelle äußern und Hinweise zur finanziellen Absicherung geben. Dafür wird für gewöhnlich eine Vorsorgevollmacht, ein Vorsorgevertrag, eine Vorsorgeversicherung oder ein Sparkonto angelegt, damit sich die Angehörigen im Falle des Todes nicht mehr mit finanziellen Angelegenheiten rumschlagen müssen. Denn ein Vorsorgevertrag, wie man ihn direkt mit einem Bestattungsinstitut seiner Wahl abschließt, regelt nicht nur die Formalitäten der Beerdigung, sondern beinhaltet auch eine finanzielle Absicherung der Bestattungskosten. Was im ersten Moment makaber klingt, erleichtert den Angehörigen im Zweifel eine schwere Zeit und nimmt ihnen ein paar schwere Entscheidungen. Sie können selbst entscheiden, wie detailliert Sie die Bestattungsverfügung angehen möchten: Ob Sie sie sehr umfangreich und präzise formulieren oder lieber nur das gröbste festhalten möchten. Denn es müssen keinesfalls alle Details der Bestattung oder der Trauerfeier im Voraus festgelegt werden. Sie können die Verfügung sowohl handschriftlich oder mit dem Computer verfassen, es gibt sogar spezielle Vordrucke und Formulare dafür, die Sie sich ganz einfach im Internet herunterladen können. Sie können auch den Rat eines Notars oder eines Bestatters in Anspruch nehmen, verpflichtet sind Sie dazu aber nicht. Wichtig ist nur, dass Ihre persönliche Unterschrift darunter steht.

 

CHECKLISTE: DIE WICHTIGSTEN PUNKTE AUF EINEN BLICK

Welche Punkte sind für die Organisation einer Trauerfeier am wichtigsten?

Es ist verständlich, wenn die Familie des Verstorbenen in der ganzen Organisation rund um Bestattung und Trauerfeier nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Schließlich gibt es einiges zu planen und zu organisieren und das in solch einer Ausnahmesituation unter enormer emotionaler Belastung. Um Ihnen die Organisation rund um die Trauerfeier ein wenig zu erleichtern, haben wir eine Checkliste mit den Punkten erstellt, die für die Organisation einer Trauerfeier am wichtigsten sind.

  • Wünsche des Verstorbenen: Bei der gesamten Planung gilt es, Rücksicht darauf zu nehmen, was sich der Verstorbene gewünscht hat. Zuerst sollten Sie sich informieren, ob der Verstorbene vielleicht selbst Vorkehrungen für die Bestattung und die Trauerfeier getroffen hat.
  • Wann: Soll die Trauerfeier am selben Tag wie die Beerdigung stattfinden (bei Erdbestattungen) bzw. vor oder nach der Einäscherung? (Bei Feuerbestattungen)
  • Wo: Zum Beispiel in einer Trauerhalle, in der Friedhofskapelle, beim Bestatter, in Räumlichkeiten des Krematoriums oder in der Kirche
  • Wer: Überlegen Sie sich, wen der Verstorbene bzw. Sie an Gästen gerne dabei hätten, und informieren Sie Angehörige und Freunde über den Zeitpunkt und Ort. Dafür können Sie entweder eine Traueranzeige in der regionalen Tageszeitung schalten oder die betreffenden Personen aus dem Umfeld des Verstorbenen telefonisch einladen. Auch das Versenden einer Trauerkarte als Einladung zur Trauerfeier und/oder Beisetzung ist nicht unüblich. Damit verhindern Sie, dass ungeladene Gäste erscheinen.
  • Trauerrede: Wer soll die Trauerrede halten? Wenn keiner der Angehörigen oder Freunde des Verstorbenen diese Aufgabe übernimmt, muss ein Geistlicher oder ein freier Trauerredner mit dem Verfassen und Halten der Trauerrede beauftragt werden.
  • Ablauf durchsprechen: Der Ablauf der Trauerfeier muss mit dem Trauerredner, dem Pfarrer sowie Musikern besprochen und durchgegangen werden.
  • Abholung & Überführung des Toten: Sprechen Sie sich mit dem Bestatter wegen der Abholung und Überführung des Toten zum/ vom Ort der Trauerfeier ab.
  • Sargträger: Für den Trauerzug von der Friedhofskapelle zum Grab müssen Sargträger engagiert werden. Deren Organisation läuft meist über den Bestatter oder direkt über den Friedhof.
  • Blumen: Auch beim Blumenschmuck gibt es einige Entscheidungen zu treffen. Das Bukett, das als Liegestrauß auf dem Sarg liegt, wird im Voraus von den Angehörigen ausgewählt bzw. in Auftrag gegeben. Dazu werden in der Regel noch Schleifen mit ein paar letzten Worten ausgesucht. Des Weiteren sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich für die Beerdigung Einwurfblumen wünschen.
  • Musik: Welche Lieder hätte der Verstorbene am liebsten gehört? Stellen Sie eine kleine Auswahl der passenden Lieder zusammen. Wünschen Sie sich musikalische Begleitung vom Band oder live? Müssen dafür Musiker engagiert werden?
  • Leichenschmaus: Sofern Sie den Leichenschmaus nicht bei sich zu Hause veranstalten, muss ein Tisch oder eine Kaffeetafel in einem Restaurant reserviert werden.
  • Budget: Der gesamte Prozess der Bestattung, die Organisation der Trauerfeier sowie die Beerdigung sind mit nicht unerheblichen finanziellen Kosten verbunden. Überlegen Sie sich, welches Budget Ihnen zur Verfügung steht und fordern Sie von Dienstleistern einen Kostenvoranschlag, damit Sie den ungefähren Rahmen der Kosten wissen, der auf Sie zukommt.
  • Trauerkleidung: Legen Sie sich angemessene Trauerkleidung bereit, in der Sie sich wohlfühlen.
  • Sonderurlaub: Je nachdem, wann die Trauerfeier stattfinden soll und wie Ihre berufliche Situation aussieht, müssen Sie bei Ihrem Arbeitgeber eventuell Sonderurlaub beantragen.

 

TRAUERFEIERN IN ANDEREN KULTUREN

Wie laufen Trauerfeiern in anderen Kulturen ab?

Wir im westlichen Kulturkreis begegnen dem Tod häufig mit Angst und behandeln ihn in der Gesellschaft als Tabu, weshalb wir die Trauerfeier und die Beerdigung auch als einen Ort der Trauer und des Schmerzes empfinden. Doch während bei uns in Deutschland der Tod als das Ende gilt, stellt er in anderen Ländern und Kulturen lediglich den Übergang in eine andere Welt dar. In der afrikanischen Kultur steht der Tod zum Beispiel ganz eng in Verbindung mit dem Leben, weshalb es dort auch ganz andere Bestattungsrituale gibt als bei uns. Doch auch in anderen Teilen der Welt wird mit dem Tod ganz anders umgegangen als in unseren Breiten, wo man mit dem Thema Tod, Trauer, Schmerz, seelenruhige Friedhöfe und bemooste Grabsteine verbindet. Allen Kulturen gemein ist jedoch, dass Trauerfeiern und andere Trauerrituale den Verstorbenen ehren und den Hinterbliebenen den Abschied erleichtern sollen. Im Folgenden haben wir ein paar Eindrücke aus aller Welt für Sie gesammelt:

 

Muslimische Trauerfeier

Eine türkische bzw. muslimische Trauerfeier hat andere Traditionen als eine christliche.

 

Türkische bzw. muslimische Trauerfeier

Der Tradition nach ist es eigentlich üblich, dass sich Muslime in ihrer Heimat bei der Familie begraben lassen. Doch da auch in Deutschland viele Muslime leben und eine Überführung des Leichnams in die Heimat nicht immer umsetzbar ist, werden auch hier immer mehr muslimische Bestattungen durchgeführt. Der gesamte Bestattungsprozess läuft im Glauben des Islam nach strikt festgelegten Regeln ab. Diese besagen zum Beispiel, dass die Beisetzung innerhalb von 24 Stunden nach dem Todesfall stattfinden muss oder dass bei der Beerdigung kein Sarg vorgesehen ist. Beide dieser Rituale sind jedoch in Deutschland vom Gesetz her nur bedingt umsetzbar. So werden hierzulande muslimische Gläubige erst am dritten Tag begraben. Während der ersten Woche der Trauer bleibt die Familie des Verstorbenen, wenn möglich zu Hause und wird dort von den Trauergästen mit Essen versorgt. Dabei werden am offenen Grab die Totengebete gesprochen, bevor die Trauergemeinde das Grab mit Erde füllt und anschließend gemeinsam isst. In den anschließenden drei Tagen der Trauer bekommen die Angehörigen des Verstorbenen Beileidsbesuche abgestattet, es werden Gebete gesprochen und aus dem Koran rezitiert. Hochzeiten und andere Feierlichkeiten mit Musik und Tanz sind in dieser Zeit für die Familie tabu. Ein gemeinsames Essen und ein Besuch am Grab markieren abschließend das Ende der Trauerzeit. In streng gläubigen Familien aus der Türkei tragen die engsten Verwandten außerdem 40 Tage lang Trauerkleidung. In dieser Zeit wird traditionell mehrmals an den Verstorbenen erinnert, indem Freunde und Verwandte wieder zusammenkommen. Der Abschluss der Trauerzeit wird zeremoniell gefeiert, indem alle Freunde, Verwandte und Nachbarn gemeinsam essen und sich im Hamam treffen. Dabei handelt es sich um ein nach Geschlechtern getrenntes Dampfbad, in dem der Schmerz der Trauer durch eine spezielle Waschprozedur sinnbildlich abgewaschen werden soll. Außerdem werden zu diesem Anlass Kaffee, Zigaretten und Süßigkeiten gereicht. Ein letztes Mal in der Trauerphase wird der Kaffee dort ohne Zucker getrunken. Ab dem folgenden Tag wird die Trauerkleidung abgelegt und der türkische Mokka wieder wie gewohnt stark gesüßt getrunken.

 

Afrikanische Beerdigung

In Afrika hingegen werden Beerdigungen als ein großes Fest des Lebens zelebriert und in heiterer Stimmung an das Leben des Toten erinnert. Während bei uns die Trauerfeier recht zeitnah nach dem Tod angesetzt wird, findet eine Beerdigung in Afrika oft erst Wochen später statt. In diesem Zeitraum wird der Leichnam in seine Heimatstadt oder sein Heimatdorf überführt, um bei seiner Familie begraben zu werden. Zwar gibt es in Afrika viele verschiedene Kulturen und Religionen, von den großen Weltreligionen Christentum und Islam, bis hin zu einer Vielzahl anderer Glaubensrichtungen, doch nahezu überall auf dem afrikanischen Kontinent wird die Bestattung als ein großes Ereignis gesehen, vergleichbar mit einer Geburt oder einer Hochzeit. Denn der Tod wird dort als etwas Spirituelles gesehen, das eng mit dem Leben verbunden ist, weshalb es auf einer Beerdigung auch lebhaft zugeht und ein buntes Familienfest mit Musik und viel Essen unabdingbar ist. Insgesamt dauert die Feier zur Ehrung des Toten doch auch nicht selten mehrere Tage, Wochen oder sogar einen Monat an, und umfasst je nach gesellschaftlichem Rang und Status des Toten mitunter mehrere hundert Gäste, die extra dafür anreisen. Sämtliche Freunde, Familienmitglieder, Bekannte sowie Geistliche treffen dann in den Abendstunden (für gewöhnlich am Donnerstagabend) vor dem Haus der Familie des Verstorben ein. Während die Geistlichen aus der Bibel vorlesen und Gebete sprechen, wird für gewöhnlich Livemusik gespielt, bevor anschließend die Anwesenden Gebete sprechen und der Verstorbene gesegnet wird. Danach singen und tanzen die Gäste bis in die Morgenstunden zu religiösen Liedern, bis der Leichnam abgeholt und später nach einer feierlichen Totenmesse begraben wird. Im Anschluss an die Beerdigung lädt die Familie des Verstorbenen für gewöhnlich noch für einen Empfang ein, bei dem alle Trauergäste zusammentreffen und gemeinsam essen, trinken und tanzen.

 

 

ZUSAMMENFASSUNG

Worauf sollte man beim Organisieren einer Trauerfeier achten?

Die Trauerfeier ist eine feierliche Verabschiedung des Verstorbenen. Sie soll ihm gedenken, an sein Leben und Wirken erinnern und ihm einen ehrwürdigen Abschied bereiten. Für die Angehörigen und alle weiteren Hinterbliebenen ist die Trauerfeier ein wichtiger Schritt im Prozess der Trauerbewältigung. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, sich in angemessener Art und Weise zu verabschieden und die Trauer über ihren schmerzlichen Velust zu verarbeiten. Doch eine Trauerfeier ist nichts Alltägliches, sondern ist mit vielen emotionalen und organisatorischen Herausforderungen verbunden. Bei der Planung der Trauerfeier werden die Familienangehörigen definitiv mit einen großen organisatorischen Aufwand konfrontiert, der für manche nur schwer zu bewältigen ist. Sollte diese Hürde zu groß sein, ist es auch möglich, die Trauerfeier von einem Bestattungsinstitut organisieren zu lassen, das sich um alle relevanten Punkte kümmert. Hilfreich ist es, wenn der Verstorbene noch zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung verfasst hat, in der er seine Wünsche und Vorstellungen zum gesamten Bestattungsprozess niedergeschrieben hat. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die Angehörigen selbst überlegen, welche Art von Trauerfeier dem Verstorbenen am besten gefallen hätte: War die Person gläubig und hätte einen kirchlichen Abschied gewünscht oder hätte er eher eine weltliche Trauerfeier erwartet? Außerdem muss geklärt werden, wo die Trauerfeier stattfinden soll und zu welchem Zeitpunkt: Direkt vor der Beerdigung, vor der Einäscherung oder erst danach mit anschließender Urnenbeisetzung? Möchte man nur bestimmte Gäste oder den engsten Familienkreis dabei haben oder darf jeder teilnehmen, der möchte? Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der im Voraus geklärt werden muss, ist die Trauerrede. Diese erinnert an das Leben und Wirken des Verstorbenen und ist ein essentieller Bestandteil der meisten Trauerfeiern. Sie kann entweder von einem Familienmitglied, Freund, Bekannten, professionellen Trauerredner oder Geistlichen gehalten werden. Darüber hinaus sollte im Voraus der Blumenschmuck bedacht und bei einem Floristen in Auftrag gegeben werden. Üblich sind zum Beispiel Trauerkränze, Grabgestecke, Liegesträuße oder auch Handsträuße, die dem Verstorbenen gedenken und das Mitgefühl der Trauernden ausdrücken. Ein weiterer wichtiger Bestandteil einer Trauerfeier ist eine angemessene musikalische Umrahmung, wofür die passende Musik ausgewählt werden muss. Da die Trauerfeier dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen soll, sollte Musik zusammengestellt werden, die zum Verstorbenen gepasst hat, eventuell sogar seine Lieblingsmusik oder ein bestimmtes Lied, das zum Anlass passt. Dabei gibt es immer die Möglichkeit, die Musik vom Band abzuspielen oder Musiker damit zu beauftragen, live aufzutreten. Die Entscheidung dazu wird nicht zuletzt von den Kosten bestimmt, da eine Trauerfeier mit nicht ganz unerheblichen Kosten verbunden ist. Wenn Sie ein eher geringes Budget zur Verfügung haben, verzichten Sie zum Beispiel auf Livemusik von engagierten Musikern oder veranstalten Sie den Leichenschmaus doch einfach bei Ihnen zu Hause, um Kosten für das Restaurant zu vermeiden.

 

Titelbild: ©Kzenon- Stock.adobe.com

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Häufige Fragen

⚰️ Wie läuft eine Trauerfeier ab?

Die Angehörigen des Verstorbenen treffen normalerweise schon etwas früher in der Trauerhalle ein, um gegebenenfalls den Raum zu dekorieren, ein paar letzte Absprachen zu treffen und die Gelegenheit zu nutzen, noch einen kurzen Moment in aller Ruhe am Sarg innezuhalten. Die eigentliche Trauerfeier läuft dann meist nach einem groben Schema ab:

  1. Begrüßung durch die Angehörigen
  2. Niederlegen der Blumengeschenke vor dem aufgebahrten Sarg bzw. der Urne
  3. Platzierung entsprechend der üblichen Sitzordnung
  4. Eröffnung durch ein Musikstück
  5. Bei kirchlicher Trauerfeier: ein Geistlicher führt mit Geben, Bibelversen und Fürbitten durch die Zeremonie
  6. Bei weltlicher Trauerfeier: Trauerrede
  7. Abschluss durch ein weiteres Musikstück
  8. Sargträger tragen den Sarg bzw. die Urne hinaus, wofür sich die Trauergemeinde erhebt

Zusätzliche Informationen finden Sie hier: Ablauf einer Trauerfeier

📝 Was muss man beim Organisieren einer Trauerfeier beachten?

Das Wichtigste bei einer Trauerfeier ist, dass sie würdevoll und persönlich gestaltet ist und den Wünschen des Verstorbenen entspricht. Nichtdestotrotz gibt es einige Punkte, die bei der Organisation der Trauerfeier beachtet werden sollten:

  • Hat der Verstorbene eine Bestattungsverfügung hinterlassen?
  • Soll die Trauerfeier kirchlich oder weltlich abgehalten werden?
  • Wo und wann soll die Trauerfeier stattfinden?
  • Die Überführung des Leichnams muss mit dem Bestatter geklärt und Sargträger engagiert werden
  • Soll jeder kommen dürfen oder nur geladene Gäste?
  • Wer soll die Trauerrede halten?
  • Blumenschmuck muss in Auftrag gegeben werden
  • Musik muss ausgewählt werden (ggfs. Musiker engagieren)
  • Soll ein spezieller Dresscode eingehalten werden?
  • Tisch für Leichenschmaus reservieren

Eine Checkliste für die Organisation einer Trauerfeier finden Sie hier: Checkliste: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

⛪ Was ist der Unterschied zwischen Trauerfeier & Beerdigung?

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Trauerfeier, Bestattung und Beerdigung häufig als Synonym verwendet. Dabei gibt es zwischen ihnen einige Unterschiede. Die Trauerfeier ist eine Abschiedszeremonie, bei der sich feierlich von dem Verstorbenen verabschiedet wird. Sie ist zwar nicht zwingend notwendig, doch für die meisten Angehörigen und Hinterbliebenen ein wichtiger Schritt für die Trauerverarbeitung. Sie findet meist unmittelbar vor der Beerdigung statt und wird abgehalten, um dem Verstorbenen zu gedenken und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Die Beerdigung hingegen ist das eigentliche Begräbnis, also die Beisetzung des Leichnams in die Erde.

Ausführlichere Informationen zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Begrifflichkeiten finden Sie hier: Trauerfeier, Beerdigung & Bestattung – Begriffserklärung

⚫ Was trägt man bei einer Trauerfeier?

Die Wertschätzung des Verstorbenen drückt sich auf einer Trauerfeier nicht zuletzt durch eine schlichte und dezente Trauerkleidung aus. Frauen können zwischen einem schlichten Kleid mit Jäckchen, einem schlichten Kostüm oder einem Hosenanzug wählen. Männer tragen einen einfachen Anzug oder eine Stoffhose mit einem weißen Hemd. Da die Trauerfarbe in unserem Kulturkreis Schwarz ist, sollte die Kleidung für eine Trauerfeier auch dementsprechend dunkel gewählt werden. Außer Schwarz können im Zweifel auch Farben wie Dunkelblau, Dunkelgrau, Anthrazit oder ein dunkles Braun getragen werden. Eher unangemessen sind kurze Hosen, knappe Kleidung, die viel Haut zeigen oder bunte Farben. Kinder können normale Alltagskleidung in gedeckten Farben tragen, sollten aber trotzdem auf schrille Farben oder lustige Aufdrucke verzichten.

Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Dresscode bei einer Trauerfeier

Über den Autor

Autor bei Gartentraum

Mirko Klopfleisch ist einer der Impulsgeber von Serafinum.de. Die Grabmalgestaltung offenbarte ihm ein Thema, das ihn durch eine hohe Anforderung an Sensibilität und technisches Verständnis bei der Darstellung von hochwertiger Grabkunst im Internet fesselt. Mit der Passion für individuelle und stilvolle Denkmalsetzung möchte er Ihnen durch die Mitgestaltung Ihres Ortes der Erinnerung bei der Trauerbewältigung helfen.

Inhaltsverzeichnis

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