Ein stilvoll zurecht gemachtes Grab mit schönem Grabschmuck kann als Teil der Trauerarbeit gesehen werden und auf diesem Wege helfen die Trauer zu bewältigen.
„Nach dem Tod einer geliebten Person müssen viele Menschen erst einmal mit ihrer Trauer zurechtkommen. Hier erfahren Sie alles zu den 4 Trauerphasen, die Betroffene durchlaufen und lesen 16 häufig gestallte Fragen zur Trauerarbeit.
Wie sehen die 4 Phasen der Trauer aus und welche Fragen stellen sich Hinterbliebene häufig?
Kummer, Angst, Zorn, Wut – das bewusste Erleben dieser starken Gefühle lässt den Trauernden in eine sehr schmerzhafte Entwicklung treten, die ihn viel Zeit und Kraft kostet. Gezwungen dazu, sich mit sich selbst, aber auch mit der Beziehung zum Verstorbenen intensiv auseinanderzusetzen, kann er neue Kräfte finden, die ihn auf seinem weiteren Lebensweg begleiten werden.
Sie möchten sich tiefergehend mit dem Thema der Trauerarbeit befassen? Hier finden Sie Literatur, die Ihnen oder anderen Angehörigen hilft die Trauer zu bewältigen.
„Durch die jahrelange Beobachtung Trauernder ist bekannt, dass sich der Trauerprozess in verschiedene Abschnitte teilt. Diese können von unterschiedlicher Dauer sein, und die einzelnen Abschnitte gehen ineinander über und wiederholen sich sogar. Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein Schlag, der das ganze weitere Leben prägen wird, und die Trauer ist dabei eine schmerzhafte Zeit, die von einer ganz eigentümlichen Lebendigkeit geprägt sein kann: Man erfährt etwas über sich und auch über die Beziehung zum Verstorbenen. Darum sollte man diesen Lebensabschnitt zulassen und so wach und offen wie möglich begegnen. Keinesfalls sollte man den Kummer, den Zorn, die Angst und die Wut verdrängen.
Was geschieht in dieser Phase und was können Angehörige tun?
Das ist nicht wahr! Das ist ein Alptraum! Es ist unmöglich!
Dies ist eine kleine Auswahl der ganz typischen Gedanken, die Trauernden in den ersten Stunden und Tagen nach der schlimmen Nachricht in den Sinn kommen. Die Seele steht unter Schock und versucht, sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Im Grunde ist das eine sehr vernünftige Reaktion: Die Schmerzempfindung wird vorübergehend abgeschaltet. Das gibt den Trauernden die Gelegenheit, unbewusst auch Kraft zu sammeln. Denn bei der ersten Phase bleibt es nicht, nach einigen Tagen lässt sich nichts mehr verdrängen, die Seele lässt sich nichts mehr vormachen – nun wird es ernst.
Hilfe die Trauer zu bewältigen:
Wichtig ist, dem Betroffenen gerade in dieser Zeit ein Gefühl von Wärme und Nähe zu vermitteln. Oftmals kann es nützlich sein mit dem Betroffenen zu reden, damit er schneller wieder in die Realität findet. Die Aufbahrung und Verabschiedung vom Leichnam, Beerdigung (offenes Grab), ein schön geschmücktes Grab und ein Gedenkstein machen den Verlust in der Realität erlebbar. Wenn der Betroffene über seine Emotionen reden kann, ist ein erster wichtiger Schritt getan.
Trauer kann für manche Hinterbliebene ein langer Weg sein. | © Smileus – Fotolia.com
Welche Gefühle können die Trauernden überwältigen?
Oftmals beim Anblick der Leiche, wenn es nichts mehr zu verdrängen gibt, bricht ein Sturm los, der sich über der aufgewühlten Seele austobt. Ungeordnet fliegen einem Gedanken und Erinnerungen durch den Kopf: Tragisches und Komisches, Schuld und Sehnsucht, Liebe und Hass. Lang Vergessenes ist plötzlich wieder präsent; Verdrängtes blitzt auf wie am ersten Tag und oftmals widersprechen sich diese Gefühle. Plötzlich ist etwas zum Schreien komisch und dann ist es überhaupt nicht mehr komisch. Ruhige Stunden kommen dazu, Momente der Stille und der Dankbarkeit. Auch Momente der Freude. In dieser Phase klagen Trauernde oft über schlechten Schlaf. Sie mögen nichts essen, sie erkälten sich, sie fühlen sich von allen und allem getrennt. Sie wollen nicht getröstet werden, sie glauben zu wissen, dass es keinen Trost gibt.
Hilfe die Trauer zu bewältigen:
In dieser Trauerphase ist es wichtig, dass der Betroffene seine Gefühle so vielseitig wie möglich ausdrückt. Aggressionen oder Wut können durch Sport oder das Boxen gegen ein Sack kanalisiert werden. Auch Malen oder Musik können helfen Emotionen zu erleben und zu durchleben. Kommt es zu Blockaden, wie Flucht, extremer Überaktivität oder Idealisierung des Toten sind dies Hinweise auf problematische Reaktionen. Diese können nach einer gewissen Zeit jedoch wieder verschwinden.
Warum entsteht mit Trauer auch oft Zorn?
Zu den erlebbaren chaotischen Gefühlen gehört der Zorn, der sich oftmals auf einfach alles erstreckt – sogar auf den Verstorbenen selber. Wie konnte er nur! Und warum leben alle anderen munter weiter! Was soll das alles überhaupt! Jemand ist schuld, jemand muss schuld sein! Die Schwere der Gefühle und die oftmals zu erlebende Heftigkeit ihres Ausbruchs zeigen jedoch nur an, wie sehr der Verlust eines Menschen einen Hinterbliebenen mit der ganzen Person trifft. Kein Seelenviertel bleibt ausgespart, die Trauer trifft den ganzen Menschen, und sie trifft ihn hart.
Wodurch zeichnet sich diese letzte Phase der Trauerbewältigung aus?
Auch der schlimmste Sturm sänftigt sich, und so geht die Phase der chaotischen Gefühle langsam über in eine des Suchens nach dem Verstorbenen. Jetzt zählt, woran sich der Trauernde erinnert, und dabei können seine Mitmenschen wertvolle Hilfe leisten: wenn sie erzählen, woran sie sich erinnern. Der Trauernde kann in dieser Phase nicht genug davon bekommen, kaum etwas anderes interessiert ihn mehr als der Verstorbene. Diese Phase dauert bei allen Trauernden sehr lang, weil sie viel Zeit brauchen, um sich über die Auseinandersetzung mit der Beziehung zum Verstorbenen selber neu zu finden. Diese Bemühung um die Erinnerung schafft eine neue, ganz andere Beziehung zum Verstorbenen als die, die vom gemeinsam erlebten Alltag geprägt war. Durch das immer wieder neu belebte Gefühl des Verlustes kann sich die Beziehung zum Verstorbenen verändern und damit verändert sich der Verstorbene selbst: Er ist nicht verloren, sondern da. Er gehört für den Trauernden zum Leben dazu, aber er hindert ihn nicht mehr, sich dem Leben neu zuzuwenden. Das neue Leben beginnt.
Am Ende der Trauerphase wartet immer ein Lichtblick. | © mh90photo – Fotolia.com
Hilfe die Trauer zu bewältigen:
Kümmern Sie sich um gemeinsame Freizeitgestaltung. Gerade in sensiblen Phasen sollten Sie den Betroffen nicht in eine bestimmte Richtung drängen, sondern diesem die notwendige Zeit und den Raum für wichtige Etappen im Rahmen des Loslassens-Prozesses zugestehen. Kennzeichnend ist hier eine Zeit der Erinnerung und eines damit verbundenes Abschiednehmen, manchmal auch einem natürlichen Bedürfnis nach Einsamkeit und Ruhe. Wir sollten dem Betroffenen Zeit einräumen, damit sie sich zurückzuziehen oder raus in die Natur gehen zu können, um mit der Stille in Kontakt zu kommen.
Welche Fragen stellen sich Betroffene häufig, wenn es darum geht Trauer zu bewältigen?
Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein Schlag, der das ganze weitere Leben prägen wird, und die Trauer ist dabei eine schmerzhafte Zeit, die von einer ganz eigentümlichen Lebendigkeit geprägt sein kann: Man erfährt etwas über sich – und auch über die Beziehung zum Verstorbenen. Darum sollte man diesen Lebensabschnitt zulassen und diesem so wach und offen wie möglich begegnen. Keinesfalls sollte man den Kummer, den Zorn, die Angst und die Wut verdrängen, denn das kann schlimmstenfalls psychisch krank machen.
Die Seele des Trauernden steht unter Schock und versucht, sich vor weiteren Verletzungen zu schützen, indem es die Nachricht nicht wahrhaben will. Im Grunde ist das eine sehr vernünftige Reaktion: Die Schmerzempfindung wird vorübergehend abgeschaltet. Das gibt den Trauernden die Gelegenheit, unbewusst auch Kraft zu sammeln.
Sie ist vergleichsweise kurz und endet oftmals mit der Begegnung mit der Leiche, wenn offenbar wird, dass es nichts mehr zu verdrängen gibt und dass man sich der Realität stellen muss.
Betroffene haben diese Phase mit einem Sturm verglichen, der sich über der verletzten Seele zusammengebraut hat und nun losbricht. Oftmals einander widersprechende, heftige Gefühle verlangen nach Ausdruck: Kummer, Angst, Schmerz und Sehnsucht sind nur einige wenige Beispiele für die Emotionen, die die Trauernden heftig beschäftigen.
Das ist von Mensch zu Mensch natürlich unterschiedlich. Betroffene berichten auch von ruhigen Stunden, von Momenten der Stille und der Dankbarkeit.
Befinden sich Trauernde in der Phase der chaotisch aufbrechenden Gefühle, fühlen sie sich oftmals von allen und allem getrennt. Sie wollen nicht getröstet werden, sie glauben zu wissen, dass es keinen Trost gibt, er komme, woher er wolle. Der einzig wirksame Trost wäre, dass der geliebte Mensch wiederkommt, die einzige Hilfe besteht in Ruhe und Zeit für den Trauernden.
Die Phase des Zorns gehört zum Spektrum der erlebbaren chaotischen Gefühle. Der Zorn erstreckt sich auf einfach alles – bisweilen sogar auf den Verstorbenen selber. Die Schwere der Gefühle und die oftmals zu erlebende Heftigkeit ihres Ausbruchs zeigt jedoch nur an, wie sehr die Trauer den ganzen Menschen trifft, und sie trifft ihn hart.
Weil sich Trauernde in der seelischen Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, praktisch nur für sich und ihren Schmerz interessieren, ist mit der Trauerarbeit oftmals auch ihr Blick für das geschärft, was wirklich zählt im Leben. Und da sich Mitmenschen aus der Sicht der Trauernden offenbar nur mit Dingen zu beschäftigen scheinen, die auf Erden nicht zählen, kann es zu Konflikten kommen.
In dieser Phase erinnert er sich an den Verstorbenen und interessiert sich für das kleinste Detail. Diese Phase dauert bei allen Trauernden sehr lang, weil sie viel Zeit brauchen, um sich über die Auseinandersetzung mit der Beziehung zum Verstorbenen selber neu zu finden. Diese Bemühung um die Erinnerung schafft eine neue, ganz andere Beziehung zum Verstorbenen als die, die vom gemeinsam erlebten Alltag geprägt war.
Ein Patentrezept gibt es nicht, denn jeder Mensch trauert anders. Durch das immer wieder neu belebte Gefühl des Verlustes und des Schmerzes ändert sich die Beziehung zum Verstorbenen – und damit verändert sich der Verstorbene selbst: Er ist nicht verloren, sondern da. Er gehört für den Trauernden zum Leben dazu, aber er hindert ihn nicht mehr, sich dem Leben neu zuzuwenden.
Versuchen Sie nicht, zu trösten, denn den einzigen Trost, den es für den Trauernden gibt, können Sie nicht herbeizaubern. Seien Sie für den Trauernden da. Hören Sie seine Geschichten an, halten Sie seine Gefühle aus. Erzählen Sie selber vom Verstorbenen, nur das interessiert den Trauernden wirklich. Machen Sie einem Trauernden# keine Vorschriften, was er zu tun und zu lassen habe, um auf andere Gedanken zu kommen. Geben Sie ihm nicht das Gefühl, auch noch selber Schuld zu sein.
Wenn er die Möglichkeit hat, sollte er sich persönlich um die Grabpflege kümmern, denn das Gefühl, etwas tun zu können für den Verstorbenen, wird von Betroffenen übereinstimmend als hilfreich empfunden. Außerdem ist ein Grab wichtig, weil so die Trauer einen Ort hat, wo sie gelebt sein darf.
Der Trauernde hat ein Bild des Verstorbenen in sich, und seine Arbeit besteht im Wesentlichen darin, eine neue Beziehung zu diesem zu suchen.
Da jeder Mensch verschieden intensiv trauert, gibt es hier keine Regel und keinen Anhaltspunkt. Es kann durchaus Jahre dauern, bis eine zutiefst verletzte Seele soweit verheilt, das der Hinterbliebene drüber hinweg kommt. Je früher er sich neben dem Verstorbenen auch vom Schmerz über den Verlust verabschiedet, desto eher gehört das verwandelte innere Bild des geliebten Menschen zum Leben des Hinterbliebenen normal dazu.
Nein. Jeder Versuch der Verdrängung ist sinnlos und unter Umständen sogar schädlich für die die seelische Gesundheit des Trauernden.
Weil Angehörige in der Regel keine Ahnung davon haben, was in Ihnen wirklich vorgeht. Sie wissen nicht, dass Sie Ruhe und Zuwendung brauchen – und nicht Ablenkung, um auf andere Gedanken zu kommen, denn Sie haben keine anderen Gedanken als die an den Verstorbenen. Angehörige meinen es sicher gut mit Ihnen, aber sie haben nur begrenzt Verständnis für Ihre Situation und finden, dass auch mal wieder Schluss sein müsse mit der Trauer – andere schaffen das schließlich auch. Sie sind aber nicht Andere, sondern Sie haben Anspruch darauf, so lange und so intensiv zu trauern wie allein Sie es für richtig empfinden.
Bildnachweis: Titelbild © Antonioguillem – Fotolia.com
Häufige Fragen
Wichtig zu sagen ist, dass Trauer immer überwunden werden kann. Wenn die Trauer überwunden werden soll, hilft kein Weg an den sogenannten Trauerphasen vorbei. Es dauert jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich lange, bis dieser über alle Trauerphasen hinweg ist.
à In dieser Phase wollen viele Menschen die Situation eines Todesfalls nicht akzeptieren.
à Emotionen wie Verlustschmerz, Schuldgefühle und auch Wut treten ein
à Erneuter Wunsch, Verbindung zum Verstorbenen zu spüren. Auseinandersetzung mit dem Thema kann Umgang mit Emotionen erleichtern
à nach etwa einem halben Jahr tritt Akzeptanz ein, an der man wächst
Es gibt keine Anleitung, um den Trauerschmerz zu überwinden, jeder trauert anders. Es gibt jedoch Möglichkeiten, Trauerarbeit zu unterstützen:
Hier finden Sie 16 Fragen & Antworten zum Thema Trauer bewältigen.
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