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Kondolenzbrief oder Trauerkarte richtig schreiben - Hilfreiche Tipps für eine Beileidsbekundung

2.15 von 5 Sternen - von 55 Lesern bewertet.

Die richtigen Worte für ein Kondolenzschreiben bringt man meist nicht einfach so zu Papier. Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Verfassen einer Beileidskarte beachten sollen.

KONDOLENZBRIEF ODER TRAUERKARTE RICHTIG SCHREIBEN

Was sollten Sie bei schriftlichen Beileidsbekundungen beachten?

Einem Mitmenschen seine Kondolenz auszudrücken, gehört zu den schwierigen Aufgaben, die man im Leben zu bewältigen hat. Je nachdem, wie nahe Sie selber dem Verstorbenen gestanden haben und wie gut Sie die Angehörigen kennen, sollte Ihre Kondolenz ausfallen.

 

Das lateinische Wort „condolere“ bedeutet so viel wie „Mitgefühl haben“ und wird in Deutschland gleichgesetzt mit „Beileid“ oder „Beileidsbekundung“. Sollten Sie also eine Trauerkarte schreiben, geht es in erster Linie darum, Angehörigen oder Sterbenden ihr Mitgefühl auszudrücken. Mitgefühl mit den betroffenen Personen und der schwierigen Situation, in der sich diese derzeitig befinden, aber auch Mitgefühl für das Leben der Verstorbenen und nicht zuletzt auch sich selbst, denn Todesfälle knüpfen oftmals an eigene Erfahrungen mit Trauer an und lassen diese aufleben. Mit jemanden mitzufühlen, heißt jedoch nicht zwangsläufig, etwas zu bedauern. Stattdessen geht es darum, sich an einer Situation zu beteiligen und zu signalisieren, dass nicht weggeschaut wird.

 

Die Situation ist unangenehm:

Da ist ein lieber Mensch gestorben und Sie haben das Bedürfnis den Angehörigen Ihr Mitgefühl auszudrücken. Was nun sagen, wie jetzt schreiben? Sie können diese Aufgabe schnell und oberflächlich erledigen, indem Sie eine vorgedruckte Trauerkarte kaufen, lediglich unterschreiben und abschicken. Sie können sich aber auch die Mühe machen und eine individuelle Trauerkarte gestalten oder mit einem persönlichem Brief Abschied nehmen. Wenn Sie den Verstorbenen gut kannten, würdigen Sie ihn, indem Sie von gemeinsamen Erlebnissen und Erinnerungen berichteten. Mit tröstenden Worten ein Mehr zu schaffen, das ankommt und dem Hinterbliebenen hilft. Beachten Sie lediglich ein paar Regeln für die Kondolenz.

VERSETZEN SIE SICH IN DIE LAGE DES EMPFÄNGERS

Wie würden Sie auf Ihre Beileidsbekundung reagieren?

Was auch immer Sie schreiben und in der Kondolenzkarte ausdrücken wollen: Machen Sie sich klar, dass Worte nicht über den Verlust eines geliebten Menschen hinweghelfen können. Ihr Brief ist eine Geste, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Sie wollen einem anderen Menschen in dessen schwerster Stunde beistehen. Und dieses Wort sagt es schon: Sie stehen dabei – nicht mittendrin. Sie wollen zeigen, dass Sie da sind, dass man auf Sie zurückgreifen kann. Sie denken mit und Sie fühlen mit. Dazu brauchen Sie Worte, jedoch nicht viele.

 

Bedenken Sie, dass nicht jede Hilfe ist eine willkommene Hilfe ist, ebenso wie Ratschläge auch Schläge sein können. Reflektieren Sie sorgsam, ob Ihr Gegenüber empfänglich für gut gemeinte Hilfe ist, und halten Sie sich mit Äußerungen wie „Ich weiß, wie du dich fühlst“ zurück. Jede Situation ist einzigartig und wird individuell erlebt, lassen Sie Trauernden Ihren individuellen Schmerz und sagen Sie stattdessen: „Ich kann mir nur vorstellen, wie du dich gerade fühlst.“

KORREKT UND ANSTÄNDIG

Wie tief gehend muss ein Kondolenzbrief geschrieben werden?

Wenn Sie zum Verstorbenen in eher geschäftlicher oder kollegialer Beziehung gestanden haben, wenn es sich um Hausnachbarn handelt, um Verwandte und Freunde Ihrer Freunde, die Sie zu irgendeinem Anlass einmal kennengelernt haben, dann reicht tatsächlich eine vorgedruckte Karte mit Ihrer Unterschrift. Damit kommen Sie Ihrer Kondolenz-Pflicht sachlich und korrekt nach.

HALTEN SIE IHR KONDOLENZSCHREIBEN KURZ

Welcher Umfang ist für ein Kondolenzbrief richtig?

Möchten Sie jedoch, weil Sie den Verstorbenen näher kannten, ein paar persönliche Worte dazusetzen, dann belassen Sie es bei ein paar Worten: Weniger ist Mehr. Die Angehörigen haben in den ersten Tagen alles andere im Kopf als sich mit Ihrem Brief zu beschäftigen. Daher sollten Sie die Zeit des Briefempfängers nicht zu sehr in Anspruch nehmen. Später jedoch, wenn die Hinterbliebenen mitten in ihren Trauerprozessen stecken, holen sie Ihren Brief wieder hervor. Dann schlägt Ihre Stunde, nicht früher. Im Übrigen ist es für eine Beileidsbekundung selbst nach mehreren Wochen nach Eintreten des Todesfalls nicht zu spät. Begründen Sie einfach Ihre verspätete Reaktion in einem Schreiben, das im Übrigen auch nur einen bis zwei Sätze umfassen kann. Der Umgang mit dem Tod ist kein leichter, er sollte jedoch nicht ignoriert werden, denn auch Schweigen ist eine Art und Weise der Kommunikation.

VERMEIDEN SIE FLOSKELN IN DER BEILEIDSBEKUNDUNG

Welche Worte genügen, welche Worte sind zu viel?

Eine alltägliche, praktikable Sprache, die die Dinge beim Namen nennt, weder herabsetzt noch beschönigt und sie nicht durch verständliche Fremdworte dem Verstehen entzieht, nenne ich die Sprache der Kondolenz. – Sophie Warning

 

Nichts ist leichter, als sich auf althergebrachte, abgenutzte Formeln zu verlassen. Zugegeben: es kann ein Weg sein, sich seiner Kondolenz-Pflicht zu entledigen, und es kann auch ein bequemer Weg sein: Allerdings für Sie, nicht gerade für den Empfänger. Wenn dieser zum wiederholten Mal von herzlichem Beileid lesen muss, klingt es für ihn alles andere als herzlich.Verbergen Sie zudem Ihre eigene Betroffenheit und Unsicherheit nicht in einer komplizierenden Sprache. Fachsprachen, wie sie von Bestattern und Zeitungen verwendet werden, können als Barriere zwischen Sender und Adressat der Nachricht stehen. Schreiben Sie bei persönlichen Zeilen beispielsweise „sterben“ wenn Sie „sterben“ meinen und nicht „verschieden“, „von uns gegangen“ etc.

SCHREIBEN SIE IM BRIEF, WAS SIE DENKEN

Was sollten Sie in der Beileidsbekundung niederschreiben?

Seien Sie dagegen konkret. Bleiben Sie bei sich. Überlegen Sie, ob Sie folgende Fragen beantworten möchten: Wie haben Sie die Nachricht erfahren? Wer hat es Ihnen erzählt? Wo waren Sie gerade, als Sie davon hörten? Berichten Sie zur Einleitung darüber in einem Satz. Wann haben Sie den Verstorbenen zuletzt gesehen? Was hat er gesagt? Wie wirkte er auf Sie? Erzählen Sie davon in einem Satz, wenn nötig in zweien. Scheuen Sie sich nicht, ihre eigenen Empfindungen zu verbalisieren. Berichten Sie von Ihrer Reaktion auf die Nachricht und lassen Sie den Adressaten an Ihren Gedanken teilhaben. Mitgefühl basiert auf einem Wir-Gedanken, einem ehrlichen Austausch von Gefühlen. Sie können auch darüber berichten, wie die Reaktionen in Ihrem Umfeld ausgefallen sind.

 

 

SIE HELFEN MIT IHRER PERSÖNLICHKEIT

Können persönliche Erinnerungen in einer Karte den Hinterbliebenen helfen?

Trauernde interessiert – je nach Ausprägung und Tiefe ihrer Trauer – in der Folgezeit kaum etwas mehr, als sich unausgesetzt mit dem Verstorbenen zu beschäftigen. Sie wollen alles wissen, auch das kleinste Detail. Diese Kleinigkeiten sind es, die jene Kraft geben, nach der Trauernde suchen. Haben Sie diese Kraft zu geben, indem Sie etwas Persönliches vom Verstorbenen erzählen können, dann geben Sie diese.

SIE WISSEN GAR NICHTS!

Wie können die Empfänger auf Ihre Beileidsbekundung reagieren?

Jeder Mensch trauert anders. Wissen sollten Sie aber, dass einige Trauernde durchaus unhöflich, ja undiplomatisch und sogar wütend reagieren können. Diese Verhaltensweisen können zu einem Trauerprozess völlig normal dazugehören. Vermeiden Sie daher vorsichtshalber Spekulationen darüber, wie es einem Hinterbliebenen jetzt geht. Wenn Sie nicht unmittelbar auf eine vergleichbare Verlusterfahrung zurückgreifen können, wissen Sie im Zweifel gar nichts. Daher schweigen Sie lieber.

BIETEN SIE IHRE HILFE AN

Wie können Sie den Hinterbliebenen noch unterstützen?

Schließen Sie Ihr Kondolenzschreiben vielmehr mit einem konkreten Hilfsangebot ab, sofern Sie sich dazu in der Lage fühlen. Sie könnten beispielsweise vorschlagen, einen Behördengang für den Hinterbliebenen zu erledigen oder Ihre Begleitung beim Gang zum Bestatter anbieten. Auch hier gilt: Die Geste zählt. Seien Sie für den Hinterbliebenen ansprechbar. Mehr können Sie nicht tun, mehr können Sie nicht erreichen mit Ihrem Brief.

 

Bildnachweis: Titelbild © L.Klauser – Fotolia.com

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Häufige Fragen

Wie kann man Angehörige eines Verstorbenen noch unterstützen?

Als besonderes Zeichen der Hilfsbereitschaft bietet es sich an, am Ende des verfassten Kondolenzbriefes ein konkretes Hilfsangebot anzubieten. Dabei spielt es nicht so eine große Rolle, worin genau Sie den Angehörigen helfen möchten, die Geste allein zählt.

Welche Sprache sollte in einem Kondolenzbrief gewählt werden?

„Eine alltägliche, praktikable Sprache, die die Dinge beim Namen nennt, weder herabsetzt noch beschönigt und sie nicht durch unverständliche Fremdworte dem Verstehen entzieht, nenne ich die Sprache der Kondolenz.“ – Sophie Warning

Was sollte in einem Kondolenzbrief geschrieben werden?

Natürlich sollen in erster Linie trauernde und aufrechte Worte dem Verstorbenen und den Angehörigen niedergeschrieben werden. Es gibt ein paar Fragen, auf welche Sie in einem Kondolenzbrief Antwort geben können:

  • Wie haben Sie die Nachricht des Todesfalls erfahren?
  • Wer hat es Ihnen erzählt?
  • Wo waren Sie, als Sie vom Todesfall erfuhren?
  • Wann haben Sie den Verstorbenen zum letzten Mal persönlich getroffen?
  • Was sprach die Person?
  • Wie wirkte die Person auf Sie?

Hier finden Sie weitere Informationen.

    Über den Autor

    Autor bei Gartentraum

    Mirko Klopfleisch ist einer der Impulsgeber von Serafinum.de. Die Grabmalgestaltung offenbarte ihm ein Thema, das ihn durch eine hohe Anforderung an Sensibilität und technisches Verständnis bei der Darstellung von hochwertiger Grabkunst im Internet fesselt. Mit der Passion für individuelle und stilvolle Denkmalsetzung möchte er Ihnen durch die Mitgestaltung Ihres Ortes der Erinnerung bei der Trauerbewältigung helfen.

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